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Mut am Montag – für Mamas

Ich möchte eine gute Mutter sein. Wirklich. Und doch gelingt es mir so oft nicht, die zu sein, die ich sein möchte. Ich bin ungeduldig, launisch, höre nicht richtig zu, löse Versprechen nicht ein. Manchmal schreie ich meine Kinder an, schimpfe statt zu trösten, beende ein lustiges Spiel, weil ich gerade echt keinen Nerv mehr dafür habe.

Es gibt Tage, da mache ich mir Sorgen, was die Mutter, die ich bin, den Seelen ihrer Kinder antut. Ob jedes einzelne Mal, wo ich an ihnen schuldig werde, eine unsichtbare Narbe in ihrem Herzen hinterlässt. Ob sie später zur Therapie müssen, weil ich ihnen ein Trauma zugefügt, oder ihnen mein eigenes Trauma weitervererbt habe. Wenn sie ihr Leben als Erwachsene nicht auf die Reihe kriegen, dann werde ich daran Schuld sein, weil ich sie verkorkst habe. Vielleicht werden sie mich irgendwann dafür verurteilen.

Dieser Gedanke belastet mich.

Aber dann sehe ich meine Kinder an:

Diese fröhlichen, schlauen, aktiven, robusten Wesen, die mir – trotz allem – noch immer vollkommen vertrauen. Die hilfsbereit sind und sich tiefe Gedanken über das Leben machen. Die ihre ersten Freundschaften mit Ernst und Freude pflegen. Die sich trauen beim Kinderlied in der Gemeinde ganz allein nach vorne zu gehen, ohne Mama und Papa. Die Partys lieben und sich stundenlang im Kinderzimmer allein beschäftigen können. Die jeden Tag Blödsinn machen und sich im Kletterturm bis ganz nach oben trauen. Die am Abend beten: “Danke, Jesus, dass du uns hältst.” Die mir fünf Minuten nach dem schlimmsten Schimpfanfall um den Hals fallen und mir sagen, wie lieb sie mich haben.

Ich kann nur staunen über diese kleinen Menschen, die meine Kinder sind, deren Mama ich bin. Ihre über alles geliebte “weiche” Mama, der sie alles verzeihen.

Wie können sie so fröhlich und frei, so gesund und voller Vertrauen durchs Leben gehen, wo ich doch so viel falsch mache?

Ich weiß: Das ist Gnade.

Gottes gute Vaterhand wirkt im Leben meiner Kinder – die ja auch und vor allem seine Kinder sind!

Mein Versagen ist real, und an manchen Tagen ist es groß. Aber Gottes Gnade und seine Liebe ist noch so viel realer und so viel größer!

Was aus meinen Kindern wird, liegt nicht in meiner Hand. Ich muss nicht perfekt sein, was eine wirklich gute Nachricht ist, weil ich das auch niemals sein kann! Meine Liebe zu meinen Kindern muss nicht “perfekt” sein – dazu wäre ich auch nicht fähig – weil Gott sie so bedingungslos und vollkommen liebt!

Natürlich darf und soll ich als Mutter dazu lernen und in der Liebe zu meinen Kindern wachsen – Gottes Gnade ist kein Freifahrtschein für Vernachlässigung und Lieblosigkeit! Vielmehr setzt seine Gnade mich frei und nimmt mir den Druck und befähigt mich damit, eine bessere Mutter zu werden. Ich darf aus der Vergebung leben und jeden Tag, jede Minute neu beginnen. Das alte Versagen muss mich nicht belasten – Jesus hat es mit ans Kreuz genommen.

Und falls ich das einmal vergesse, erinnern meine Kinder mich daran.

Sie sind so schnell darin, mir zu vergeben! Egal, wie mürrisch ich eben noch zu ihnen war – schon erzählen sie mir wieder freudestrahlend, was sie gerade gebaut haben.

Sie geben mich nicht auf.

Sie tragen mir nichts nach.

Sie leben mir die Liebe vor, die Gott zu mir hat.

Sie zeigen mir, was Gnade ist.

In diesem Bewusstsein will ich leben: Es ist alles Gnade.

Ich kann niemals ermessen, wie groß und wie tief und wie weit und allumfassend Gottes Gnade in meinem Leben und in den Leben meiner Kinder wirkt. Seine Hand hält uns, seine Gedanken über uns sind so gut, seine Liebe hat die Kraft, jede Wunde zu heilen. Was auch immer geschieht: Er ist größer. Er ist gut. Ihm vertraue ich meine Kinder an.

Danke!

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Ein Kommentar

  • Andrea

    Von Herzen danke ich dir für diesen Beitrag! Das habe ich gerade gebraucht, bzw. was ich brauche ist die Gnade Gottes, an die du mich erinnert hast. Vielen Dank!

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