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DIY: Ein Art Journal selber machen (Teil 1)

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Seit ungefähr drei Jahren gehört Art Journaling zu meinem festen kreativen Repertoire und ich möchte es nicht mehr missen (was Art Journaling ist und warum ich das mache, habe ich HIER aufgeschrieben). Es ist für mich der Ort, an dem ich kreativ sein kann, ohne etwas “Schönes” schaffen zu müssen. In meinem Art Journal bin ich ganz ich selbst, ganz ohne Druck.

Wenn ich möchte, kann ich meine Art Journal-Seiten auf Instagram oder hier auf dem Blog zeigen – und das geht, denn obwohl sie so persönlich sind wie Tagebuchseiten, ist ihre jeweilige Bedeutung nur mir allein bekannt. Und wenn mir Seiten nicht gefallen oder zu “offensichtlich” sind, zeige ich sie einfach nicht. Ich muss mit meinem Art Journaling nicht gefallen, kein Geld verdienen, keinen Zweck verfolgen – das ist sehr befreiend!

Anfangs habe ich zum Art Journaling große, extra dafür hergestellte Bücher verwendet. Mittlerweile mag ich kleine, selbst gemachte Journals lieber, weil sie persönlicher, günstiger und auch handlicher sind.

Wie man ein Art Journal ganz einfach selber machen kann, habe ich von Kasia Avery von EverythingArt gelernt. Sie ist sowas wie mein Art Journaling-Guru! Wenn ihr euch also für das Thema interessiert, solltet ihr euch mal bei ihr umschauen – sie bietet immer wieder auch kostenlose Kurse und Challenges an.

Was ich euch hier zeige, ist also nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, und es ist auch nicht die “einzig wahre” Art und Weise – aber es ist aktuell meine Lieblingsmethode, weil es so schnell geht und außerdem ein altes Buch beinhaltet (und ich liebe liebe liebe alte Bücher).

Wenn ihr Lust habt, Art Journaling mal auszuprobieren oder auch wenn ihr schon länger dabei seid, bisher aber noch fertige Journals verwendet, ist dieses DIY hoffentlich etwas für euch!

(Weitere Tipps zum Art Journaling findet ihr übrigens HIER – da stelle ich euch vor, welche Materialien ich gern verwende.)

Und jetzt viel Spaß!

1 Material und Vorbereitung

Um ein Art Journal ganz einfach selbst zu machen braucht ihr:

  • ein altes Buch mit festem Buchdeckel (in möglichst gutem Zustand und am Besten im Format A6 – A5, nicht größer)
  • verschiedene Papiere ungefähr in der Größe des aufgeklappten Buches
  • Schere
  • scharfes Cutter-Messer
  • Bleistift
  • eine Nadel mit dickem Öhr
  • Faden oder Schur (möglichst robust)
  • zwei Klammern
  • ein schönes Band, Lederschnur o.ä.

Als erstes entfernt ihr mit dem Cutter-Messer alle Seiten aus eurem alten Buch, sodass nur noch der Einband übrig bleibt.

Die herausgeschnittenen Buchseiten könnt ihr übrigens noch aufbewahren – ich mag Stücke davon total gern in Collagen und auch als Hintergrund beim Art Journaling.

Schneidet jetzt die Papiere zurecht, mit denen ihr euer Art Journal füllen möchtet. Dazu könnt ihr ganz einfach weißes Druckerpapier nehmen, aber auch Aquarellpapier, Karton, selbstgestaltete Collagepapiere oder gemusterte Scrapbooking-Papiere.

Da ist eurer Fantasie wirklich keine Grenze gesetzt! Ich persönlich achte darauf, nicht zu dünnes Papier zu verwenden (nicht unter 80g) und ich bevorzuge einen Mix aus verschiedenen Papiersorten. Gerade Musterpapiere finde ich total schön, besonders in Kombination mit Aquarellpapier und alten Buchseiten. Das ist aber meine persönliche Präferenz; letztlich ist alles möglich, was ihr da habt und was euch gefällt.

Die Papiere werden jeweils einmal in der Mitte gefaltet und sollten dann ein bisschen kleiner sein als das zugeklappte Buch – sodass die Seiten nicht aus dem Einband herausschauen.

Die einzelnen Blätter müssen übrigens nicht alle “genormt” sein und die gleiche Größe haben. Es ist besonders interessant, Papiere unterschiedlicher Größe zu einem Art Journal zusammenzubinden!

Stellt eure zurechtgeschnittenen Papiere anschließend zu einem kleinen Heft zusammen.

Da mein Buch einen recht breiten Rücken hat, habe ich mich entschieden, zwei Seitenhefte zusammenzustellen und diese separat am Buchrücken zu befestigen. Bei schmaleren Büchern reicht ein einzelnes Seitenheft aus.

Jedes meiner Hefte besteht aus 11 Papieren. Wie viele Seiten ihr zu einem Heft zusammenfasst, hängt davon ab, wie breit der Buchrücken eures Buches ist (und wie dick eure Papiere sind). 

Das Art Journal sollte im unbenutzten Zustand eher locker gefüllt sein und sich noch gut schließen lassen – denn wenn ihr erst die Seiten geklebt und bemalt, wird das Journal von alleine dicker und schließt am Ende vielleicht nicht mehr gut, wenn ihr zu viele Seiten hineingebunden habt.

Das müsst ihr einfach ausprobieren – für den Anfang würde ich empfehlen, lieber weniger Seiten zu nehmen als zu viele.

2 Das Buch binden

Mit den Klammern heftet ihr nun euer Seitenheft oben und unten zusammen, sodass beim “Nähen” nichts verrutscht. Mit der Nadel stecht ihr zunächst zwei Löcher durch alle Papiere eures Heftes.

Schneidet dann ein großzügiges Stück Schnur ab und zieht dieses mit Hilfe der Nadel durch die Löcher – jeweils von innen nach außen, so dass beide Fadenenden auf der Rückenseite des Heftes herauskommen.

Da ich mit zwei Seitenheften arbeitete, musste ich diesen Schritt beim zweiten Papierstapel wiederholen.

Zunächst habe ich das erste Seitenheft (mit den Fäden) mittig auf das zweite Heft gelegt und mit einem Bleistift markiert, wo ich die Nadel ansetzen muss.

So wird die Bindung am Ende gleichmäßig(er).

Jetzt werden die Seitenhefte am Buchrücken befestigt.

Dazu habe ich die Hefte mit den Fäden zuerst mittig im Buch platziert und mit dem Bleistift markiert, wo ich die Löcher bohren muss. Da ich zwei Seitenhefte einbinde, habe ich jeweils zwei Markierungen oben und unten gemacht – bei einem einzelnen Seitenheft wären das nur je eine Markierung oben und unten.

Mit dem Cutter-Messer (oder einem anderen spitz-scharfen Werkzeug) werden nun an den Markierungen Löcher in den Buchrücken gebohrt. Diese müssen nur groß genug für die Nadel und den Faden sein, nicht größer!

Mit Hilfe der Nadel zieht ihr nun die Fäden eures Seitenhefts (bzw. eurer Seitenhefte) durch die Löcher im Buchrücken. Zieht die Fäden gut fest und verknotet sie außen am Buchrücken.

3 Den Buchrücken verzieren

An sich ist das Art Journal jetzt fertig gebunden!

Ich mag es aber ganz gern, ein Band am Buchrücken zu befestigen, mit dem ich das Buch umwickeln und verschließen kann – das ist gerade dann gut, wenn das Art Journal sehr voll ist. Es sieht aber auch einfach schön aus!

Für dieses Art Journal habe ich einfach ein Stück Lederschnur an den Fäden hinten am Buchrücken fest geknotet – fertig.

Die Fäden, die hinten am Buchrücken hängen, könnt ihr nun einfach abschneiden – oder ihr verziert sie ein bisschen!

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ihr könnt die Fäden miteinander verflechten oder verweben, könnt weitere Bänder daran knoten oder auch Perlen oder andere kleine Gegenstände daran binden…

Ich habe mich für die dritte Möglichkeit entschieden.

In meinem Mixed-Media-Fundus habe ich verschiedene Perlen und kleine Metall-Elemente, die ich sehr mag. Im Fall dieses Art Journals habe ich einen Schlüssel, zwei Zahnräder und einen Uhrzeiger an die Fäden geknotet.

Es lohnt sich, einfach mal zu schauen, was man da hat und das dann zu verwenden!

Jetzt ist unser Art Journal fertig gebunden und wir können seine Seiten füllen!

Vorher können wir aber auch noch das Cover und/oder den kompletten Einband gestalten!

Wie ich das mache, zeige ich euch im zweiten Teil dieses DIYs… coming soon!

Viel Spaß beim Ausprobieren und bis bald!

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