Im Moment…
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Jetzt ist also offiziell, was wir alle schon vermutet hatten: Dieser Zustand wird noch länger andauern. Aufatmen ist noch nicht, die Normalität verspätet sich. Corona wird weiter unseren Alltag bestimmen. Es bleibt abzuwarten, ob meine Tochter in diesem Schuljahr noch einmal zur Schule gehen wird und ob die Kita vor den Ferien noch einmal öffnet. An die Ferien mag ich gar nicht denken…
Irgendwie haben wir uns inzwischen an manches gewöhnt, aber “normal” ist das alles noch lange nicht und wird es auch nie sein. Wie geht es euch, im Moment?
Bei mir, bei uns, im Moment…
… ist die Luft raus.
Die fünfte Woche Corona-Zwangspause ist angebrochen und nachdem ich mich wirklich lange erstaunlich gut geschlagen habe, ist nun die Luft raus. Ich hatte wahnsinnig viel Energie in der ersten Zeit und abgesehen von minikleinen Ausbrüchen zwischendurch war ich super entspannt und habe die Zeit mit den Kindern zu Hause sehr genossen. Vielleicht habe ich mich dabei verausgabt, hätte meine Kräfte besser einteilen müssen. Vielleicht ist es aber auch einfach normal – den Kindern merke ich mittlerweile auch einen gewissen Lagerkoller an.
Heute früh habe ich im Bad geweint (das werde ich jetzt wohl häufiger tun…). Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich will einfach mal wieder allein sein. Arbeiten. Meine Ruhe haben…
Es kommen wieder andere Tage. Es geht weiter, so wie es immer weiter gegangen ist. Einen Tag nach dem anderen. Es werden ja noch viele folgen…
… habe ich immer ein schlechtes Gewissen.
Vier Wochen lang habe ich meine Arbeit hinten an gestellt und mich primär um die Kinder gekümmert und mich mit ihnen beschäftigt. Wir haben gebastelt, gelernt, Bücher gelesen, kleine Spaziergänge gemacht, noch mehr gebastelt… Das war schön. Und doch war im Hinterkopf immer diese kleine Stimme, die mich an meine Arbeit und an bestimmte Verpflichtungen erinnerte.
Jetzt rücken Deadlines langsam näher, der Muttertag kommt bald und ich habe Ideen, die ich endlich mal umsetzen möchte. Ich sage den Kindern, dass sie allein spielen sollen und sie tun das tatsächlich auch. Während ich im Arbeitszimmer vor mich hin tippe, meldet sich eine andere Stimme, die mich nach den Kindern fragt und ob ich mich nicht langsam mal wieder mit ihnen befassen wollte…
Egal, was ich tue, irgendetwas kommt immer zu kurz.
… lese ich:
Trotzdem, ich lese. Und wenn es kurz vor Mitternacht ist (ich gehe zur Zeit viel zu spät ins Bett – weil diese Stunden die einzigen sind, die ich wirklich selbstbestimmt verbringen kann. Morgens bereue ich das natürlich…).
Bury my Heart at Wounded Knee von Dee Brown ist herzzerreißend. Es geht darin um die Geschichte der Native Americans zwischen 1860 und 1890, einer Zeitperiode, die das Ende ihrer Freiheit besiegelte und Tausenden von ihnen den Tod brachte. Obwohl ich grundsätzlich darüber Bescheid wusste, was die Weißen den Apachen, den Sioux, den Cheyenne, den Kiowa und vielen anderen angetan haben, war es schockierend, ihr Schicksal und die an ihnen begangenen Verbrechen so detailliert vor Augen geführt zu bekommen. Ich habe oft geweint beim Lesen des Buches und sehe jetzt einiges anders. Ich verstehe jetzt, warum wir den Begriff “Indianer” nicht verwenden und uns an Fasching nicht als “Indianer” verkleiden sollten. Wir haben einfach nicht das Recht dazu.
(Fast) jeden Morgen lese ich eine der Andachten aus Jess Connollys neustem Buch Take it too far. Die Andachten bestehen jeweils aus einem Bibelvers und einem kurzer Impuls mit Frage oder Anregung dazu – aber mehr braucht es meiner Meinung nach auch nicht. (Mal ganz abgesehen davon finde ich die Cover-Gestaltung ganz toll und habe mir das Buch auch deshalb gekauft…)
Innerhalb eines Tages verschlungen habe ich Schön ohne Aber von Eva-Maria Admiral und Annette Friese. Dabei ist dieses vielstimmige und schön gemachte Buch eher so etwas wie ein Begleiter für das ganze Leben. Verschiedene Frauen und Männer kommen zu Wort und erzählen über ihren Weg zur Körperliebe; dazwischen gibt es viele praktische Tipps von Eva-Maria Admiral.
Frisch ausgelesen habe ich auch Nici Schweigers Stroh zu Gold – eine Autobiographie der besonderen Art. Ich mag es sehr, wie Nici erzählt und uns mit in ihr Leben nimmt – und wie dabei scheinbar “Normales” und “Alltägliches” aufleuchtet und glänzt wie Gold. Jedes Leben ist besonders und einzigartig und von Gottes Goldfäden durchwirkt; wir müssen nur aufmerksam sein und manchmal auch abwarten, bis wir das wahrnehmen. Am Ende jedes Kapitels stehen Fragen zur Selbstreflexion, die helfen, das Gold im eigenen Leben zu heben.
… höre ich:
Das neue Album von Rend Collective – Choose to worship. Rauf und runter. Eines meiner Lieblingslieder darauf ist Day of Victory.
… bin ich zu hören – in einem Podcast!
Anfang des Jahres wurde ich von Kati Siemens als Gast für ihren Podcast angefragt – zum Thema Sekundärer Kinderwunsch. Seit letzter Woche ist die Folge nun online und ihr könnt sie euch anhören, zum Beispiel HIER.
Kati und ich hatten ein richtig gutes Gespräch, und sie schaffte es binnen Minuten, mir meine Aufregung zu nehmen. Sie ist eine so herzliche und inspirierende Frau, und es war so schön, sie kennenzulernen und meine Geschichte mit ihr zu teilen.
… koche ich.
Auch wenn das Kochen und Zubereiten der Mahlzeiten jeden Tag recht viel Zeit in Anspruch nimmt, genieße ich es gerade sehr, meine Familie bekochen zu können. Normalerweise isst mein Mann in der Kantine, meine Tochter in der Schulmensa und mein Sohn in der Kita zu Mittag – und ich koche mir zu Hause irgendwas. Ich habe das immer leise bedauert und auch damit gehadert, dass meine Kinder mehr von öffentlichen Einrichtungen bekocht werden als von mir. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich als Kind immer zu Hause gegessen habe und es gar nicht anders kannte.
Meinen Kindern schmeckt es in der Mensa und auch in der Kita; darüber bin ich froh – und doch ist es für mich ein viel besseres Gefühl, sie jetzt mit “meinem Essen” ernähren zu dürfen.
… male ich.
Zu Ostern habe ich von meinem Mann einen schönen neuen Aquarellkasten geschenkt bekommen und bin ganz vernarrt in die tollen Farben!
Nachdem in den letzten Monaten bei mir eher das Art Journaling im Vordergrund stand und die Aquarellfarben ein trauriges Dasein fristeten, nutze ich gerade jede Gelegenheit, die neuen Töne auszuprobieren.
Es hat eben alles seine Zeit!
… denke ich über Schönheit nach.
Der nächste LoveLetter, der Anfang Mai erscheinen wird, hat die Schönheit zum Thema und ich merke richtig, dass dies ein Herzensthema von mir ist! Es wird im Brief nicht nur um äußerliche, körperliche Schönheit gehen (und ich gebe euch darin auch keine Beauty Tipps!), sondern auch um die Fragen: Was ist Schönheit überhaupt? Wo finde ich sie? Und was hat Schönheit mit Gott zu tun?
Ich freue mich schon sehr darauf, die fertigen Briefe auf den Weg zu euch zu bringen! In jedem Brief wird eine exklusive Postkarte und ein Poster enthalten sein; darüber hinaus natürlich auch mehrere Seiten Inspiration, ein persönlicher Brief und mehr!
Ein paar Exemplare gibt es noch im Shop – wie wäre es zum Beispiel mit einem LoveLetter als Muttertagsgeschenk (ich kann ihn auf Wunsch auch etwas später versenden)? Dieser LoveLetter ist auch ganz wunderbar geeignet, ihn an eine liebe Freundin zu verschenken oder an eine andere Frau, der man auf diese Weise sagen möchte, wie schön man sie findet.
… hoffe ich.
Noch gebe ich die Hoffnung auf einen Sommerurlaub nicht auf. Wir beten fleißig dafür! Ich hoffe darauf, dass Familienfeiern stattfinden können, vor allem die geplante Einschulung. Ich hoffe, dass wir nicht durchdrehen. Dass wir alle diese Zeit überstehen und es am Ende weniger schlimm wird als befürchtet. Dass die Normalität zurückkommt und wir etwas aus Corona gelernt haben.
Die Hoffnung ist ein Anker für unsere Seele (Hebräer 6,19) und ich halte mich daran fest. Ich halte mich an Jesus fest und erinnere mich selbst daran, IHM zu vertrauen.
Er lebt.
Er weiß.
Er kann.
Er trägt.
Er vergibt.
Er wirkt.
Heute.
Und nur darauf kommt es an.
♥