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Unser Montenegro-Abenteuer

Unseren diesjährigen Sommerurlaub haben wir in Montenegro verbracht – oder in Crna Gora, wie das Land auf Montenegrinisch heißt. Das waren spannende und ereignisreiche Wochen, und ich hatte Lust, unsere Highlights (und viele Fotos!) ein bisschen hier mit euch zu teilen 🙂

Wir hatten eine richtig schöne Familienzeit und haben die zwei Wochen zu fünft sehr genossen. Montenegro ist zwar ein kleines, dafür aber sehr vielfältiges Land, und wir haben von Bergen und Seen über Höhlen, Schluchten, Wäldern, Wiesen und Meer wirklich alles gesehen und erlebt. ♥

Unsere Reise startete am Flughafen Tivat und führte uns zunächst in den Norden des Landes. Nach einer Woche fuhren wir dann wieder runter an die Bucht von Kotor.

Vorneweg ein paar allgemeine Worte zum Urlaub in Montenegro, die vielleicht ganz nützlich sind 🙂

Montenegro ist als Reiseland kein “Geheimtipp” mehr, wofür wir es gehalten hatten. Wir haben zwar nur wenige andere Deutsche getroffen, dafür kommen aber Touristen aus den Nachbarländern (Serbien, Kroatien, Bosnien und auch Italien) schon seit Jahren dorthin. Das kleine Land boomt und baut und möchte immer mehr Touristen anlocken, schien uns aber aktuell an seiner Kapazitätengrenze angekommen zu sein, jedenfalls in der Hauptsaison. Es ist teilweise wirklich voll.

Montenegro ist vor allem voll mit Autos – und das macht das Parken besonders an der Bucht von Kotor schwierig bis unmöglich. Da hat es sich für uns bewährt, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen und Bus zu fahren.

Wie der Landesname schon verrät, gibt es viele Berge in Montenegro. Die Straßen sind zwar fast immer in gutem Zustand, oft aber steil, schmal und kurvig. Überholen oder Ausweichen ist teilweise ein echtes Abenteuer, wenn es nur eine einzige Spur für beide Richtungen gibt und rechts oder links ein steiler Abhang abfällt. Wir würden eine Reise nur empfehlen, wenn man gerne und sicher Auto fährt, besonders im Gebirge. Denn auch für kurze Strecken braucht man lang – unsere Durchschnittsgeschwindigkeit im Urlaub betrug ca. 40km/h… Unser Mietauto, ein spürbar in die Jahre gekommener, viel zu großer und untermotorisierter Ford-Transporter, war für die Strecken, die wir ihm abverlangten, nicht sonderlich geeignet. Mit einem kleineren und wendigerem Fahrzeug hat man sicherlich mehr Spaß und weniger Stress 🙂 Die Montenegriner sind aber sehr entspannte Autofahrer. Wir wurden nie angehupt, und die meisten nahmen viel Rücksicht auf uns und unser Schlachtschiff.

Das Leitungswasser zu trinken, wird nicht empfohlen. Wasser in 6l-Flaschen ist günstig und überall zu bekommen.

Da Montenegro kein EU-Mitglied ist, kann die Handynutzung schnell sehr teuer werden. Wir haben uns deshalb gleich nach der Ankunft montenegrinische SIM-Karten gekauft, mit 500GB für 15 Euro. Damit kommt man locker aus! Und ja, die offizielle Währung des Landes ist tatsächlich der Euro 🙂

Was uns ebenfalls überraschte, waren die Preise für Lebensmittel – Montenegro ist nämlich keinesfalls das günstige Reiseland, für das wir es hielten. Preislich haben sich die Supermärkte und Restaurants bereits an ihre touristische Kundschaft angepasst; viele Produkte waren sogar deutlich teurer als in Deutschland. Abseits der Touristenroute kann man günstiger einkaufen, da muss man aber entsprechend weiter fahren, laufen und suchen… 

Und zuletzt noch ein Detail, das uns positiv auffiel: In Montenegro gibt es viele Touristen aus Israel. Die beiden Länder pflegen wohl gute Beziehungen zueinander, da wir in den Supermärkten einige israelische Produkte fanden und in der Öffentlichkeit immer wieder israelische Sticker und hebräische Schriftzeichen entdeckten. Montenegro scheint ein sicheres Reiseland für Jüdinnen und Juden zu sein, so wirkte es jedenfalls auf uns.

Genug der Vorrede – jetzt zeige ich euch unsere persönlichen Montenegro-Highlights!

Woche 1: In den Bergen

Unsere erste Woche in Montenegro verbrachten wir oben im Norden, in einem kleinen Ort nahe der Stadt Žabljak. Wir hatten dort ein Ferienhaus mit wunderschöner Aussicht auf die Berge gemietet – für die Kinder war das Beste daran aber das Trampolin und die Hängematte im Garten 🙂 Als Großstädter mit Mietwohnung genießen wir das wahrscheinlich nochmal anders.

Žabljak selbst versuchten wir eher zu vermeiden, da das Städtchen sehr eng und überfüllt und alles andere als “malerisch” ist. Dafür ist die Umgebung umso schöner, und es gelang uns ganz gut, die Touristenmassen zu umgehen. Auf unseren Wanderungen begegneten wir meistens keinem Menschen, entdeckten dafür kleine Kapellen und Friedhöfe, Aussichtspunkte, Bienenstöcke, Heuschober, interessante Pflanzen und Insekten. Gleich zweimal lief uns unterwegs ein (halb wilder?) Hund zu, welcher uns ein gutes Stück des Weges begleitete – das war besonders für unseren Jüngsten eine tolle Motivationshilfe beim Wandern 🙂 Wenn wir unser Auto dann erreicht hatten, kehrten die Hunde um und liefen zurück, woher sie gekommen waren.

Die Highlights unserer ersten Woche waren für mich der Teufelssee, die Fahrt auf dem Durmitor-Ring und die Tara-Schlucht – diese drei beschreibe ich euch gleich etwas ausführlicher.

 

 

Teufelssee – Vražje jezero

In der Gegend um Žabljak gibt es mehrere Seen, die einen Ausflug wert sind – für mich war aber der Teufelssee (oder Vražje jezero) der allerschönste!

Schon allein die Fahrt zum See war atemberaubend, mit der weiten, rauen Landschaft und den majestätischen Bergen ringsum. Die Straße war in einem sehr guten Zustand und nicht zu schmal, rechts und links gab es keine tiefen Abgründe, wir mussten keine Serpentinen und auch keine extremen Steigungen überwinden – also eine wirklich entspannte Tour!

Unterwegs hielten wir an einem mittelalterlichen Friedhof (Stécci) an und bestaunten das 360 Grad Panorama.

Der Teufelssee ist ein Gletschersee und verdankt seinen Namen einer Sage, nach welcher der Teufel mit seiner Frau auf dem Grund des Sees einen Eispalast erbaut hat. Es soll nicht ganz ungefährlich sein, im See zu schwimmen, da der Teufel und seine Frau sich gerne junge Männer und Frauen für ihren Palast “holen”… Wir sind trotzdem schwimmen gegangen, und das war ganz wunderbar! 

Anschließend kletterten wir noch auf einen kleinen Gipfel am Ufer, um den Blick von oben auf den See zu genießen, und das war richtig schön. Absolut traumhaft!

Durmitor-Ring

Das zweite Montenegro-Highlight war zugleich ein großes Abenteuer: Wir wagten uns mit unserem riesigen Transporter auf die Panoramastraßen des Durmitor-Rings (Durmitorski Prsten). Dabei fährt man eine ca. 76km lange Strecke um das Durmitor-Gebirge herum und kann einige der höchsten Gipfel des Landes sehen, sowie die tiefsten Schluchten erleben. Wir starteten in Žabljak und fuhren über Plužine wieder zurück. 

Die genaue Route und alle möglichen Hinweise könnt ihr auf diversen, richtig guten Reiseblogs finden, dafür bin ich keine Expertin 🙂 Die ersten Abschnitte der Tour haben mir persönlich am besten gefallen. Das lag zum einen an der wunderbaren Landschaft, die für mich mit die Schönste ist, die ich jemals gesehen habe, zum anderen daran, dass die Straße verhältnismäßig angenehm zu befahren war. Es ging zwar an einer Seite teilweise steil und tief hinunter, der Weg war aber immer breit genug, um entgegenkommenden Fahrzeugen gut ausweichen zu können. Wir hielten immer wieder an, um Fotos zu machen und ein bisschen zu gehen oder zu klettern, das war ein richtig schönes Erlebnis für die ganze Familie.

Der mittlere Abschnitt, welcher uns schließlich nach Plužine führte, war mir persönlich zu abenteuerlich, mit engen Serpentinen und sehr tiefen Abgründen direkt neben mir… Das kostete mich doch einige Nerven, sodass ich die Aussicht (die absolut krass war!) nicht genießen konnte. Ich war einfach nur froh, als wir unten im Ort angekommen waren und aus dem Auto aussteigen konnten… 

Für alle, die gerne und sicher Autofahren und Bergtouren lieben (und die mit einem passenderen Gefährt ausgestattet sind, als wir es waren), ist der Durmitor-Ring definitiv ein Muss

Tara-Schlucht

Die Fahrt von unserem Ferienort zur Tara-Schlucht war für mich mit die schlimmste überhaupt (starke Steigung, tiefe Abgründe, enge Kurven, Gegenverkehr…), und doch gehört der Ausflug dorthin zu meinen absoluten Urlaubslieblingen. 

Die Tara ist der längste Fluss Montenegros und hat sich stellenweise bis zu 1300 Meter tief ins Gebirge gegraben – damit ist die Tara-Schlucht eine der tiefsten Schluchten Europas. Rafting ist eine beliebte Aktivität, und es gibt auch mehrere Zip-Lines, mit denen man von einer Seite des Berges zur anderen rasen kann. Von diesen beiden halsbrecherischen Attraktionen haben wir uns ferngehalten (zum Leidwesen unserer beiden großen Kinder, die deutlich abenteuerlustiger sind als ich) – stattdessen wanderten wir hinunter zum Fluss und überquerten anschließend noch zu Fuß die Đurđevića-Tara-Brücke.

Unsere Wanderung ans Flussufer führte uns an einem Kloster vorbei – welches unseren Jüngsten zu der Frage bewegte, ob es in dem Kloster auch ein Klo gebe (von wegen Klo-ster) 🙂

Die Tara selbst war an der Stelle, an der wir pausierten, eher flach und steinig, wunderbar klar, türkisblau – und eiskalt. Wir planschten ein bisschen mit unseren Füßen am Ufer, selbst das hielten wir aber nicht lange aus. Sehr erfrischend! 

Die Überquerung der Brücke ist ein Abenteuer für sich, da der Weg für Fußgänger sehr schmal und das Brückengeländer mit den Jahren etwas bröckelig geworden ist… Lastwagen bringen das riesige Gebäude zum Schwingen und der Blick nach unten ist schwindelerregend – komischerweise machte mir das (im Vergleich zu mancher Autofahrt) kaum etwas aus. 

Ein unvergessliches Erlebnis, und DAS Highlight der Kinder.

Das Kloster Ostrog

Die erste Urlaubswoche war schnell verflogen und schon hieß es für uns, Abschied nehmen – denn für die zweite Woche hatten wir ein Ferienhaus an der Bucht von Kotor gebucht. Die Fahrt von einem Ort zum anderen wollten wir nutzen, um ein weiteres berühmtes Reiseziel anzusteuern: Das Kloster Ostrog.

Das serbisch-orthodoxe Kloster ist nicht nur deshalb ein Highlight, weil es hoch oben in den Bergen in den Fels hinein gebaut wurde – es ist auch ein wichtiger Pilgerort für Gläubige aus der Region und darüber hinaus. 

Wir wussten natürlich, dass sich das Kloster auf etwa 900 Metern Höhe im Gebirge befindet. Ich fühlte mich zwar nicht ganz wohl bei dem Gedanken an die Fahrt dorthin, aber wir hatten ja zu dem Zeitpunkt schon einige Strecken gemeistert.

Was dann aber auf uns zukam, hatten wir so noch nicht erlebt: Die Straße war extrem schmal und es gab häufigen Gegenverkehr, dem man irgendwie ausweichen musste – im Rückwärtsgang, direkt am Abgrund, mit scharfen Serpentinen und engen Kurven… Und die Fahrt zog sich ewig hin! Wir hatten nur einen kleinen Teil der Strecke geschafft und waren schon mit den Nerven am Ende. Ich hatte einfach nur Angst, und den Kindern war schlecht.

Wir entschieden uns dann, an einem kleinen Touristen-Checkpoint anzuhalten und eine Pause zu machen. Wir aßen ein Eis, kauften ein paar Souvenirs – und fuhren dann den Berg wieder hinunter, ohne das Kloster besucht zu haben. Als uns an der ersten Kurve direkt ein Reisebus mühsam den Berg hinauf entgegen kam und etwa zehn Autos diesem ausweichen mussten, wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten…

Fünfzehn Minuten später waren wir wieder unten, auf einer vernünftigen Straße unterwegs und konnten durchatmen! 

In der nahegelegenen Stadt Nikšić fanden wir das mit Abstand günstigste Mittagessen des Urlaubs (16 Euro für uns fünf, inklusive Getränke!), einen hübschen Park zum Ausruhen und schließlich noch Eis für 1,50 Euro pro Kugel 🙂 

So gestärkt ging es weiter an die Bucht von Kotor.

Woche 2: Bucht von Kotor

Unsere zweite Unterkunft lag im kleinen Örtchen Morinj an der Bucht von Kotor – und damit hatten wir uns, ohne es zu wissen, den Ort mit dem besten Strand der Umgebung ausgesucht! Was für ein Glück! Sandstrände gibt es in Montenegro so gut wie gar nicht, stattdessen findet man Kiesstrände vor, oder man springt von groben Felsbrocken direkt ins Wasser. In Morinj ist der Strand dafür ziemlich groß und gut ausgestattet, mit Liegen und Sonnenschirmen zum Mieten, Umkleidekabine, Duschen und Café. Außerdem ist der Strand sauber und das Wasser angenehm kühl, da genau hier eine Quelle aus den Bergen im Meer mündet. 

Um zum Strand zu gelangen, mussten wir von unserem Ferienhaus aus einen steilen Weg herunterlaufen, das war aber nicht weiter schlimm, da der Weg sehr malerisch an Granatapfel-, Feigen- und Olivenbäumen entlang führte und uns eine tolle Aussicht auf die Bucht bot. Da hatten wir es sehr gut getroffen!

Die Flora war unten an der Küste eine ganz andere als oben in den Bergen: Alles blühte so farbenfroh und üppig, dass es eine wahre Freude war! Insekten summten in den Blüten – und der Feigenbaum im Garten unseres Ferienhauses versorgte uns überreich mit seinen Früchten.

Während uns im Gebirge vor allem Hunde begegneten, wimmelte es an der Bucht nur so von Katzen! Kotor wird sogar als “Stadt der Katzen” bezeichnet, dasselbe könnte man aber auch von Budva und anderen Orten behaupten.

Das Auto ließen wir am liebsten vor unserer Unterkunft stehen, denn die Straße war extrem steil und natürlich auch so schmal, dass ein Ausweichen von entgegenkommenden Fahrzeugen schwierig bis unmöglich war. Stattdessen fuhren wir mit dem Bus, das war deutlich angenehmer und kostete nicht viel. Und da das Parken eigentlich überall in der Bucht ein Problem ist, lohnt sich der Bus umso mehr.

Unsere Lieblingsorte an der Bucht waren neben dem Strand von Morinj die Orte Risan und PerastKotor selbst ist auch einen Besuch wert, aber leider wegen der anlegenden Kreuzfahrtschiffe meistens total überfüllt. 

Bootstouren sind unbedingt zum empfehlen! Wir haben zwei unternommen: Eine zur kleinen Insel “Our Lady of the Rocks” (Gospa od Škrpjela) und eine von Herceg Novi aus hinaus auf die Adria und zur Blauen Grotte. Das waren richtig schöne Ausflüge, an die wir uns noch lange zurückerinnern werden. 

Perast und Our Lady of the Rocks

Unsere erste Bootstour unternahmen wir eigentlich aus der Not heraus – denn die einzige Möglichkeit, rund um den Ort Perast das Auto abzustellen, war der Parkplatz eines Bootstour-Anbieters… Wenn man bei ihnen eine Bootsfahrt buchte, konnte man den ganzen Tag kostenlos parken. Dieses Angebot nahmen wir nur zu gerne an, nachdem wir über eine halbe Stunde lang um die Bucht herum gefahren waren, ohne einen einzigen Parkplatz zu finden… 

Schließlich stellte sich diese etwas verzweifelte Entscheidung als Glücksgriff heraus, denn der daraus folgende Ausflug war einfach wunderschön! 

Zuerst fuhren wir mit dem Boot zur kleinen Insel “Our Lady of the Rocks” (St. Marien auf dem Felsen bzw. Gospa od Škrpjela), auf der sich im Wesentlichen eine Kirche und ein oder zwei kleinere Häuser befinden. Dort hatten wir 20 Minuten Aufenthalt, bevor unser Boot uns wieder abholte und am Hafen von Perast absetzte. In Perast brauchten Mann und Kinder zuerst ein Eis (mein Mann entschied sich für die ungewöhnliche Sorte “Onyx” mit Zitronengeschmack und Aktivkohle), bevor wir noch ein bisschen den sehr malerischen und fast schon verwunschenen Ort erkundeten. 

Da es schon Abend war, blieb uns dazu nicht mehr viel Zeit – auf dem Rückweg zu unserem Auto konnten wir aber einen traumhaften Blick auf Perast mitsamt Sonnenuntergang über der Bucht genießen.

Risan

Risan ist im Vergleich zu Perast weniger schick oder dreamy – dafür ist es ruhiger und irgendwie gemütlich. Es gibt einen hübschen Park mit schattigen Bänken, einem kleinen Spielplatz und der angrenzenden Kirche “St. Peter und Paul”, in der wir ein bisschen verweilten und die goldglänzende orthodoxe Kirchenkunst bestaunten.

Mit meinem mittleren Sohn habe ich mir die römischen Mosaiken angeschaut. Der Eintrittspreis für das Museum ist übertrieben, denn so viel gibt es nun auch wieder nicht zu sehen, aber es hat sich für uns als historisch (und künstlerisch) Interessierte trotzdem gelohnt.

Mein Geburtstag in Kotor

Da wir Berliner in diesem Jahr extraspät Sommerferien bekamen, fiel mein Geburtstag in unseren Montenegro-Urlaub – und das war etwas ganz besonderes für mich! Meine liebe Familie begrüßte mich am Morgen mit einem leckeren Pancake-Frühstück (natürlich mit frischen Feigen aus dem Garten) und ein paar kleinen Geschenken. Und ich durfte mir aussuchen, was wir an diesem Tag unternehmen würden: Ich wollte gerne zuerst nach Kotor, und danach noch an “unseren” Strand.

Mit dem Bus ging es ganz bequem in die Hauptstadt unserer Urlaubsgemeinde. Wir hatten uns den richtigen Tag für unseren Ausflug ausgesucht, denn es legte planmäßig nur ein Kreuzfahrtschiff am Hafen an – und nicht zehn oder mehr wie an anderen Tagen! Dieses kann und sollte man vorher recherchieren und seinen Kotor-Besuch danach ausrichten, denn schon mit den Touristen aus einem Schiff plus all den anderen Besuchern ist die historische Altstadt schnell voll. 

Durch das Hafentor betraten wir den 2000 Jahre alten Stadtkern Kotors. Es wimmelte nur so von Menschen – und die eine oder andere Katze begegnete uns natürlich auch. Wir hatten keinen richtigen Plan, wollten uns aber nicht von den Touristenmassen mitreißen lassen. So ganz entgehen konnten wir dem Gewusel nicht, in der katholischen Sankt-Tryphon-Kathedrale fanden wir aber ein bisschen Ruhe und Kühle. Die Kirche beherbergt ein kleines Museum mit Skulpturen, Gemälden und anderen mittelalterlichen Kirchenschätzen wie in Silber eingearbeitete Reliquien. Von einer Art Balkon zwischen den beiden Türmen hat man eine schöne Sicht auf die Stadt. 

Auch die anderen Kirchen schauten wir uns an und kehrten schließlich in einer Pizzeria ein, die sehr hübsch in einem mit bunten Regenschirmen überdachten Innenhof lag. Ein Eis gab es auch – allerdings kostete die Kugel hier stattliche 2,70 Euro… 

Den Aufstieg zur Festung Sveti Ivan auf dem Berg San Giovanni sparten wir uns, da es uns für die 1350 Stufen in der prallen Sonne zu heiß war.

Irgendwann hatten wir genug von Hitze und Trubel und verließen die Altstadt durch das Nordtor, welches direkt am Fluss Scurda liegt. Von der angrenzenden Brücke aus konnten wir noch einen schönen letzten Blick auf die Stadtmauer und Verteidigungsanlagen werfen, bevor wir mit dem Bus zurück nach Morinj fuhren. 

Zur Abkühlung ging es direkt ins Meer – ein herrlicher und unvergesslicher Geburtstag!

Lipa-Höhle

Um unser ohnehin schon sehr abwechslungsreiches Programm noch einmal zu erweitern, machten wir am vorletzten Urlaubstag einen Ausflug unter die Erde – in die Lipa Höhle.

Mit einem kleinen Autozug wurden wir bis zum Eingang der Höhle gebracht, von wo uns schon angenehm kalte Luft entgegen wehte. Wir zogen unsere Jacken an und betraten gemeinsam mit unserer Tourenleiterin und der ganzen Gruppe die Höhle. Das riesige unterirdische Höhlensystem wurde wohl von einem Hund entdeckt, der durch ein Erdloch fiel – bei seiner Bergung fand man ihn (lebend und unverletzt) in der Tropfsteinhöhle vor. 

In der Höhle konnten wir zahlreiche und vielfältige Stalagmiten- und Stalaktiten- Formationen bestaunen, die zum Teil interessante Namen tragen, wie “das Schloss”, “die Orgel”, “der Speck” oder “die Milchzähne”. Für unseren Jüngsten war es der erste Höhlenbesuch und damit umso spannender. Besonders für heiße (oder verregnete) Tage sehr empfehlenswert!

Mein liebstes Ferienritual

All unsere Erlebnisse haben wir übrigens auch aufgeschrieben – und das war mein liebstes Ferienritual in diesem Jahr.

Ich habe (statt wie in den letzten Jahren für die Kinder mein Ferientagebuch auszudrucken) schlichte Notizhefte gekauft, in denen wir jeden Abend die Ereignisse des Tages festhielten. Wir setzten uns gemeinsam an den Esstisch und schrieben auf, was uns erzählenswert schien. Wenn alle fertig waren, lasen wir uns gegenseitig unsere Berichte vor. Das war jedes Mal total interessant, lustig und aufschlussreich, denn jede und jeder legt auf andere Dinge wert und hat eine eigene unverwechselbare Stimme. Ich hoffe, dass wir dieses Ritual auch in den nächsten Jahren beibehalten ♥

Zum Abschied erlebten wir Montenegro noch einmal ganz anders, nämlich mit Gewitter, Sturmböen und Starkregen – während wir unser Mietauto abgaben und am Flughafen auf unseren Abflug warteten…

Gott sei Dank ging alles gut und wir hoben fast planmäßig ab. 

Ereignisreiche zwei Wochen lagen hinter uns. Wir freuten uns auf zu Hause, waren aber auch traurig, dass diese schöne Zeit abseits von Alltagssorgen und Schulstress schon wieder vorbei war. 

Danke, Montenegro – hvala, Crna Gora!

Es war uns ein Fest!

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3 Kommentare

  • Angela

    Sehr interessant! Vielen Dank! Ich hätte jetzt auch gedacht dass es noch kaum touristisch ist…
    Krass mit den Preisen und den Straßen. Wir trauen uns leider mit unserem langen Bus auch nicht nach Italien in die schönen verwinkelten Bergdörfer.
    So wurde es wieder mal Schweden und – u.a. von dir inspiriert – Dänemark. Dort allerdings hauptsächlich Meer. Kultur ist noch bisschen schwierig mit unseren Kleinen.
    Wir wohnen auch in der Stadt / Mietwohnung und ich achte beim Buchen immer darauf einen möglichst großen wilden Garten zu haben. Oder wie diesmal in Schweden direkt am Wald. Da spielen die Kinder stundenlang.
    Schweden finden wir gemütlicher als Dänemark, schon allein wegen der hübschen Häuser. Ende August / Anfang September hatten wir oft tolle Seen ganz für uns alleine, aber es war auch oft sehr frisch.
    Nur die Anreise von Süddeutschland ist echt anstrengend. Und leider muss man in Schweden oft selbst das Ferienhaus putzen.
    Die Fahrt wurde uns diesmal verkürzt von einem krassen Hörbuch von Damaris Kofmehl “Die Höhle”. Nach wahren Begebenheiten und eigentlich für Erwachsene (manchmal mussten wir vorspulen). 12 Stunden Laufzeit. Wir brauchten auch weniger Snacks vor lauter Spannung und keiner fragte wann wir endlich da sind. Kann ich nur empfehlen mit etwas älteren und / oder nicht so empfindlichen Kindern.

    • rebekkasloveletter

      Liebe Angela, danke für die Tipps! Schweden steht auch auf unserer Liste… mich haben Geschichten von vielen Mücken bisher abgeschreckt (unsere Kinder sind sehr beliebt und empfindlich, was diese Tierchen angeht)- wie habt ihr das erlebt? Für nächstes Jahr haben wir noch keine Pläne, aber ich bringe Schweden ins Rennen 🙂 Liebe Grüße!

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