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Ja zu neuen Abenteuern {3}: Handstand

Wahrscheinlich war es meine Tochter, die diesen Wunsch in mir weckte – als sie lernte, ein Rad zu schlagen (und dies auch immer und überall tat) und auf den Händen zu stehen. Da wurde mir bewusst, dass ich das noch nie gekonnt hatte, auch nicht als Kind, und dass ich auch gerne so frei und mutig wäre. Zuerst wollte ich das Radschlagen lernen und suchte nach Tipps dafür. Der erste Tipp lautete: Lerne den Handstand. Und dabei blieb es dann auch: Ich wollte einen Handstand können. (Das Rad kommt dann vielleicht auch wieder auf meine Liste…)

Der Handstand ist eine verrückte Angelegenheit, finde ich. Ich verbinde mit ihm Stärke und Balance, Mut und Körperspannung, eine neue Perspektive, Freiheit – und eben Verrücktheit. Lauter Dinge, die ich mir für mein Leben wünsche. Gleichzeitig schien mir diese Übung völlig unerreichbar und unmöglich. So sehr ich mir wünschte, auf den Händen stehen zu können – ich war überzeugt, dies niemals zu erreichen. Weil ich nicht sportlich, nicht stark, nicht fit und auch nicht mutig genug war. Da war immer noch diese langjährige Lüge in meinem Kopf: Du bist nicht sportlich. Du schaffst das niemals.

Trotzdem ließ mich der Gedanke an den Handstand einfach nicht los. Ich hatte diese fixe Idee in meinem Kopf und konnte nicht davon lassen. Also suchte ich nach Anleitungen und Tipps, nach Übungen und Kursen – da gibt es tatsächlich so einige im großen weiten Web. Nichts davon passte so richtig, vor allem weil ich mir auch Unterstützung von einem echten Menschen wünschte, und die mir in einem Online-Kurs doch nicht so geboten werden kann.

Schließlich fand ich einen Handstand-Kurs – angeboten vom Hochschulsport der TU Berlin, damit absolut bezahlbar, ohne erforderliche Vorkenntnisse und zu einer einigermaßen günstigen Uhrzeit. Ich konnte sogar noch eine Freundin dazu gewinnen, den Kurs mit mir gemeinsam zu absolvieren – besser geht es nicht. Und so nahm ich all meinen Mut zusammen und meldete mich für den Kurs an! Die erste Hürde war genommen.

Es ist nicht unbedingt leicht, einen Traum zu verfolgen – auch wenn es sich oft so schön und erfüllend anhört, wenn andere davon erzählen. Immer wieder stößt man auf seinem Weg auf Hindernisse und Herausforderungen, immer wieder kann es nötig sein, Opfer zu bringen. Meine Teilnahme am Handstand-Kurs zu organisieren, war (trotz der eigentlich passenden Uhrzeit) teilweise eine komplizierte Angelegenheit. Ich musste unseren Jüngsten ein Stück des Weges mitnehmen, um mich unterwegs mit meinem Mann (der von der Arbeit kam) zu treffen und ihm unseren Sohn zu übergeben; manchmal ging es auch gar nicht ohne Unterstützung von Freunden. Aber ich habe wieder einmal gemerkt, dass ich, wenn ich etwas wirklich will, zu einigen Unannehmlichkeiten und Opfern bereit bin.

Vor der ersten Kursstunde war ich ziemlich nervös. Ich fühlte mich wieder in meine Schulzeit zurückversetzt, in den verhassten Sportunterricht. Daran habe ich so gut wie keine positiven Erinnerungen – im Gegenteil. Ich habe mich vieles nicht getraut, vieles nicht auf Anhieb gekonnt, wurde teilweise auch ausgelacht und stets (der Klassiker) als eine der Letzten ins Team gewählt. Für mich alleine Sport zu machen, in der Sicherheit des Wohnzimmers – das liebe ich inzwischen. Aber mit anderen zusammen, noch dazu mit Leuten, die ich nicht kenne – way out of my comfortzone!

Wir waren auch gar nicht mal so wenige, fast zwanzig Leute, die meisten natürlich deutlich jünger als ich – Studierende eben. Glücklicherweise hatte ich eine Freundin an meiner Seite, das half mir schon sehr, und ich merkte auch sehr bald, dass alle anderen nette und freundliche Menschen waren. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt ein komisches Gefühl – im Gegenteil! Jede und jeder wurde so angenommen, wie sie und er eben war, alle Körper waren willkommen und in Ordnung, und das tat mir einfach gut!

Toll war auch die Erfahrung: Ich kann das. Ich konnte bei allem mitmachen, bei allem mithalten, und obwohl die Übungen schon auch fordernd und anstrengend waren, fühlte ich mich nicht überfordert – kein Vergleich zu meinen Erlebnissen früher, im Sportunterricht. Am Ende der ersten Stunde sollten wir alle einzeln nach vorne an die Sprossenwand treten und einen “L-Handstand” machen: Die Hände auf dem Boden, die Füße an der Sprossenwand, der Körper bildet einen 90°-Winkel bzw. ein großes L. Bei unserer Trainerin sah das natürlich total mühelos aus, und auch bei den ersten Teilnehmenden, die sich trauten, es auszuprobieren. Ich wusste, dass ich auch gleich an der Reihe sein würde, und ich sprach mir selbst Mut zu (Raus aus dem Komfortzone!), aber insgeheim war ich mir sicher, dass ich es nicht schaffen und mich total blamieren würde. Ist es nicht krass, wie tief diese alten Glaubenssätze in uns verankert sind? Es ist so wichtig, wie wir mit unseren Kindern und mit denen, die uns anvertraut sind, sprechen!

Ich nahm all meinen Mut zusammen und trat vor. Setzte meine Hände auf den Boden und kletterte mit den Füßen rückwärts die Sprossenwand hoch. Meine Arme trugen mich. Ich streckte die Beine durch, spannte den Bauch an, hob meine Schultern. “Ideal!” rief die Trainerin. “Perfekt!” Und ich konnte es überhaupt nicht glauben! Ich stand auf meinen Händen! Es funktionierte! Und dann machte ich es anscheinend auch noch gut  – sogar perfekt! Was für ein Gefühl! Das war das Nächste, was ich jemals an einem Handstand dran war, und gleichzeitig der erste Moment in dem ich glaubte, es wirklich schaffen zu können. Genial.

Der zweite Kurstermin stand unter keinem so guten Stern: Ich hatte nicht nur meine Tage, sondern auch eine frische orthopädische Diagnose erhalten, meine Freundin sagte ab, und außerdem gab es eine Terminkollision (Elternabend…), sodass ich einen Kindersitter organisieren musste. Ich war kurz davor, einfach nicht hinzufahren. Ich hatte ein Stück Vertrauen in meinen Körper verloren, fühlte mich erschöpft und entmutigt.

Gleichzeitig befürchtete ich, den Anschluss zu verpassen und am Ende den Kurs vielleicht sogar ganz hinzuschmeißen, wenn ich heute fernblieb. Und ich wollte doch unbedingt lernen, einen Handstand zu machen! Dieses Ziel, diesen Traum führte ich mir vor Augen. Erinnerte mich daran, wie gut ich mich nach der letzten Stunde gefühlt hatte und wie unkompliziert und schön das Miteinander im Kurs gewesen war. Außerdem hatten wir einen Kindersitter gefunden und es ging mir im Lauf des Tages schon besser, also hatte ich eigentlich keinen Grund mehr, zu Hause zu bleiben. Ich packte meine Sachen und fuhr zum Kurs. Wir waren deutlich weniger Leute als beim ersten Mal, was den Vorteil hatte, dass die Trainerin mehr auf die Einzelnen achten konnte. Und ich lernte eine sympathische armenische Doktorandin kennen, die für dieses Mal meine Trainingspartnerin war – alles super!

Ich war wirklich stolz auf mich, den Widrigkeiten getrotzt zu haben. Und ich glaube, es ist wichtig, dass wir das dann auch wirklich anerkennen und uns selbst zusprechen: “Das hast du echt gut gemacht! Du wolltest aufgeben, aber du hast dich durchgebissen, du hast es geschafft, und du kannst stolz auf dich sein.”

01. Juni 2023

Die letzten drei Wochen gingen für mich ohne den Handstand-Kurs ins Land – zuerst war unsere Trainerin krank, dann war Feiertag und schließlich hatte mein Jüngster Geburtstag – also fällt es mir heute besonders schwer, mich aufzuraffen. Noch dazu hat meine Freundin abgesagt und ich kann mich nicht einmal darauf freuen, sie dort zu treffen.

Aber auch heute habe ich jemanden, der auf die Kinder aufpasst; ich bin komplett schmerzfrei (Halleluja!) und habe weder PMS noch meine Tage – so gut werden die Bedingungen vielleicht nie wieder sein. Also packe ich meine Tasche und mache mich auf den Weg. Da ich einige Wochen lang nicht richtig trainiert habe und davor schon das Gefühl hatte, keine Fortschritte zu machen, fühle ich mich etwas unsicher und erwarte nicht zu viel von diesem Tag. “Trotzdem ist es gut, mitzumachen und nicht aufzugeben”, erinnere ich mich selbst.

Wir sind wieder eine kleine Runde – lauter richtig nette Leute! Nach dem ziemlich anstrengenden Warm-up tue ich mich mit einer jungen Studentin zusammen, um weiter an der Sprossenwand zu üben. Vom L-Handstand ausgehend, positioniere ich meine Füße immer eine Sprosse weiter oben. Obwohl es anstrengend ist (und sehr heiß in der Halle), schaffe ich es, mich zu steigern – ein tolles Gefühl – und sowohl meine Partnerin als auch die Trainerin loben meine Stabilität. Na also! Zum Schluss traue ich mich sogar, abwechselnd einen Fuß von der Sprossenwand zu lösen und das Bein in die Gerade zu bringen. Gar nicht so schwer, wie ich gedacht hatte!

Ich versuche, mich nicht zu sehr von den Erfolgen der anderen beeindrucken zu lassen – einige schaffen schon fast einen freien Handstand an der Wand – und mich stattdessen für sie zu freuen und mich von ihren Fortschritten motivieren zu lassen: Da will ich auch hin! Das werde ich auch schaffen – zu meiner Zeit.

Nach Hause fahre ich mit einem ganz anderen Gefühl: Obwohl der Kurs super anstrengend war, fühle ich mich erleichtert, ausgeglichen, zufrieden – glücklich! Ich bin stolz auf mich und habe wieder Hoffnung geschöpft. Ich bin meinem Ziel wieder ein Stückchen näher gekommen.

08. Juni 2023

30°C und es wird noch heißer… Ich bin trotzdem zum Kurs gefahren – die Sporthalle hat ein Glasdach und so trainieren wir in der prallen Sonne. Das ist ziemlich anstrengend, und da ich sowieso noch einen Muskelkater in den Armen habe, schaffe ich noch weniger.

Immerhin – ich war da und habe mein Bestes gegeben.

15.06. 2023

Heute hatte ich so gar keine Lust und überlegte zum ersten Mal ernsthaft, einfach nicht zum Kurs zu fahren. Dabei sprach eigentlich alles dafür: Milde Temperaturen (im Vergleich zu letzter Woche jedenfalls), meine Freundin, die auch da sein würde, kein Muskelkater oder sonst ein Schmerz zu spüren… Trotzdem mochte ich so gar nicht. Ich war kurz davor, abzusagen. Das fand meine große Tochter gar nicht gut: “Mama, wenn du nicht hingehst, wirst du es doch nie lernen!” Damit hatte sie natürlich Recht. Und ich wollte meinen Kindern ein gutes Vorbild sein, also packte ich meine Tasche und fuhr los. Danke, mein kluges Kind!

Es wurde sehr anstrengend – aber auch richtig gut! Die Gruppe ist so toll, wir haben echt Spaß im Kurs! Und ich habe heute wieder Fortschritte gemacht: Mit meinen Füßen klettere ich jetzt so weit die Sprossenwand hoch, dass ich schon fast senkrecht stehe, und bei einer anderen Übung wurde ich sogar vor allen von unserer Trainerin gelobt! Unglaublich.

Es wird. Langsam, aber es wird. Ich habe wieder Hoffnung.

29.06.2023

Seit einigen Tagen bin ich total erschöpft und kraftlos – wahrscheinlich liegt das neben der Umräumaktion in der Wohnung und vielen Terminen auch an den schlechten Nächten mit unserem Jüngsten… Alles, was ich heute möchte, ist mich ausruhen und zu Hause bleiben.

Und auch wenn es mich zunächst wurmt (von wegen dranbleiben und das Ziel konsequent verfolgen etc.), entscheide ich mich, auf meinen Körper zu hören, meine Erschöpfung ernst zu nehmen und den Handstand-Kurs abzusagen. Das war genau das Richtige! Ich habe es nicht bereut, sondern vielmehr genossen…

Nächste Woche fühle ich mich bestimmt wieder besser.

06.07.2023

Der heutige Kurs begann mit einer wunderbaren Entdeckung: Ich habe mich mit einer anderen Kursteilnehmerin unterhalten und dabei erfahren, dass sie auch Christin ist! Immer wieder schön (und bei uns in Berlin tatsächlich sehr selten!) eine Glaubensschwester zu treffen und sich miteinander auszutauschen. Mit einem beseelten Gefühl starte ich also in den Kurs.

Leider geht es ab dem Zeitpunkt schon schnell bergab… Ich spüre mehr und mehr, dass ich mit den anderen nicht mithalten kann. Während alle anderen schon an der Wand und auch ganz frei den Handstand üben, bleibt mir nichts anderes als die Sprossenwand. Ich habe das Gefühl, mich seit Beginn des Kurses nicht wirklich verbessert oder gesteigert zu haben. Das Feedback der Kursleiterin bestätigt mich darin, denn sie rät mir dazu, weiterhin an der Sprossenwand zu trainieren und eher nochmal einen Schritt zurückzugehen, als mich an den nächsten Schritt zu wagen. Es fehlt mir (immer noch!) an Kraft in Armen, Schultern und Core – besonders letzteres wurmt mich, da ich seit über einem Jahr ziemlich intensiv daran arbeite, meine Körpermitte zu stärken. Trotzdem lassen meine Bauchmuskeln mich im Stich…

Bei der Abschlussrunde breche ich fast in Tränen aus. Ich bin so frustriert! Wir haben nur noch zwei Kurstermine vor uns, und mir ist bewusst, dass ich den Handstand in dieser Zeit definitiv nicht mehr lernen werde. Und wahrscheinlich lerne ich ihn dann überhaupt nie mehr.

Auch wenn ich weiß, dass Vergleiche Gift sind – ich kann nicht anders, als mich mit den anderen Kursteilnehmer:innen zu vergleichen und dabei sichtlich schlecht abzuschneiden! Es frustriert mich unendlich, mal wieder die Letzte zu sein, die Schwächste, die Schlechteste… so wie ich es eigentlich immer war, wenn es um Sport ging. Anscheinend hat sich rein gar nichts geändert.

Der Frust über meinen ausbleibenden Erfolg im Handstandkurs wirkt sich auch auf meine sonstigen sportlichen Ambitionen aus. Zum ersten Mal lasse ich ein Workout bei der 90-Tage-Challenge ausfallen und überlege, ganz damit aufzuhören. Ich habe das Gefühl, dass es ja doch alles nichts nützt. Warum soll ich mich dann noch quälen?

Wahrscheinlich habe ich mir zu hohe Ziele gesetzt, mich selbst völlig falsch eingeschätzt. Meine sportliche Leistungsfähigkeit scheint sehr viel niedriger zu sein, als ich dachte/hoffte/wollte. Ich habe mir wohl was vorgemacht, mir etwas eingebildet, was einfach nicht der Realität entspricht. Als ob ich einen Handstand lernen könnte! Da lachen ja die Hühner…

Es ist krass, wie sehr mich diese eine Erfahrung im Handstandkurs runterzieht. Ich kann mich kaum zum Sport aufraffen. Das, was mir eben noch so viel Spaß gemacht hat, ist plötzlich eine Qual geworden. Alles in mir sträubt sich dagegen. Ich entdecke alte Denkmuster und Glaubenssätze, die hartnäckig an die Oberfläche streben: Du bist unsportlich. Du schaffst das eh nie. Lass es doch einfach bleiben. Du kannst das nicht. Du blamierst dich nur. Du hast dir das alles nur eingebildet…

Es ist mühsam, dagegen anzukommen. Ich versuche, mich an das zu erinnern, was ich in den letzten Monaten gelernt habe, und was ich als gut und richtig erkannt habe:

Bewegung tut mir gut.

Mein Körper hat sich durch mein Training verändert – ich habe Muskeln aufgebaut, bin beweglicher und leistungsfähiger geworden.

Ich habe so vieles geschafft, was ich mir nie zugetraut hätte.

Es macht mir Spaß, mich zu bewegen und es tut mir gut.

Ich treibe Sport, um mir selbst etwas Gutes zu tun, um meinen Körper zu stärken und um Muskelschwund entgegenzuwirken.

Es geht nicht um herausragende Leistung und nicht darum, in einer bestimmten Zeit das zu schaffen, was andere in dieser Zeit erreichen können.

Mein Körper ist mein Körper, mit seinem eigenen Tempo, seinen eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen.

Vergleichen sollte ich mich nur mit mir selbst, und ich kann tatsächlich sagen, dass ich bei diesem Vergleich gut abschneide.

Es ist okay, um Hilfe zu bitten.

Es ist okay und wichtig, Pausen zu machen.

Es ist okay, Pläne aufzugeben bzw. anzupassen.

Ich lerne immer weiter dazu.

Ich gebe nicht auf – ich darf aber Vorhaben überdenken, für den Moment aussetzen und Ziele neu ausrichten.

Nur weil ich etwas jetzt noch nicht kann, heißt es nicht, dass ich es nie lernen werde.

20.07.2023 – der letzte Kurstermin

Es fällt mir etwas schwer, mich zum Kurs aufzuraffen – auch wenn ich weiß, dass es der letzte Termin für dieses Semester ist. Vielleicht fällt es mir aber auch gerade deshalb schwer, denn ich werde diesen Kurs abschließen, ohne mein Ziel, den freien Handstand, zu erreichen. Das Gefühl vom letzten Mal klebt noch immer an mir, hartnäckig, die Zweifel nagen und ich bin fast so nervös, wie vor dem allerersten Treffen.

Wir sind eine kleine Runde, wie meistens, und meine Freundin stößt später noch dazu. Sie wird am Ende der Stunde den Handstand schaffen, so wie fast alle anderen Teilnehmenden außer mir. Ich freue mich mit ihr und bin doch gleichzeitig ein bisschen traurig. Das hätte ich mir auch gewünscht!

Es läuft deutlich besser als beim letzten Mal. Ich habe Kraft, stehe viel stabiler und schaffe es auch, meine Bauchmuskeln zu spüren. Endlich habe ich wieder das Gefühl, dass es vorwärts geht, dass ich mich steigere – es keimt Hoffnung auf, dass ich den Handstand doch noch lernen werde. Irgendwann. Aber nicht mehr in diesem Kurs.

Ich bin nun doch traurig, dass der Kurs vorbei ist. Wenn ich jetzt dran bleibe, dann klappt es vielleicht bald…

Leider sind erstmal andere Dinge dran. Es sind Sommerferien und ich bereite mich schon auf das neue Schuljahr vor, auf meinen neuen Job, auf all die Veränderungen, die anstehen. In den kommenden Monaten werde ich wohl keine Zeit mehr für einen Sportkurs haben. Ich hoffe, dass ich wenigstens wieder in eine gute Sportroutine reinkomme und diese auch in der Berufstätigkeit beibehalten kann.

Alles hat seine Zeit.

Und ich hätte für den Handstand noch mehr Zeit gebraucht.

Ich habe zu oft beim Kurs gefehlt und auch viel zu wenig zu Hause dafür geübt. Und ich vermute auch, dass mein Fitnesslevel noch nicht ganz reicht für den Handstand – der doch sehr viel anspruchsvoller ist, als es aussieht.

Noch habe ich mein Ziel nicht erreicht.

Aber das noch sage und schreibe ich ganz bewusst.

Denn ich habe das Ziel noch immer vor Augen: Den Handstand streiche ich nicht von meiner Bucket List! Er wartet dort auf mich, bis die Zeit reif ist.

Jetzt, wo ich weiß, dass es dieses Kursangebot gibt, kann ich ja zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal darauf zurückkommen. Wenn ich mich in der neuen Lebensphase eingelebt und mir wieder etwas Luft verschafft habe, kann ich mir gut vorstellen, einen zweiten Anlauf zu wagen. So lange, bis ich ihn dann endlich beherrsche: Den freien Handstand.

Übrigens ist mir mein Sauerteig-Starter leider verschimmelt… Das war einerseits sehr traurig, denn ich hatte ihn über mehrere Monate in Gebrauch und über diese Zeit doch eine gewisse Bindung zu ihm aufgebaut (auch wenn das komisch klingt). Andererseits war ich mit seinem Ableben auch den Druck los, Brot backen zu müssen (was natürlich niemals jemand so zu mir gesagt hat)! Ohne Anstellgut kein selbstgebackenes Brot – eine Sorge weniger. Wenn ich doch wieder Lust darauf habe, kann ich mir ja wieder einen Starter ansetzen. Ich weiß ja jetzt, wie’s geht.

Was kommt als nächstes?

Welchen Punkt auf meiner Bucket-List gehe ich jetzt an?

Ich glaube, raus aus meiner Komfortzone komme ich bald schon genug: Auf ins Berufsleben! Das wird (sehr!) spannend, auch ohne dass ich die Herausforderung noch explizit suche…

Wenn sich im Sommer kleinere Abenteuer ergeben, möchte ich dafür offen sein, aber ansonsten halte ich es mit dem weisen Satz: Alles zu seiner Zeit.

Ich wünsche dir einen gesegneten, erholsamen, spannenden, prickelnden und behaglichen Sommer!

Wenn du für dich oder deine Kinder noch ein Ferientagebuch brauchst, findest du beides als Download bei meinen Freebies 🙂 Viel Spaß damit und bis bald!

deine Rebekka

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2 Kommentare

  • Andrea Micklitz

    Liebe Rebekka, danke dass Du Deinen Prozess so ausführlich geteilt hast. Sehr ermutigend!
    Du hast es gewagt, den Weg ein Stück zu gehen und auch wenn ich Dich nicht kenne, ich bin stolz auf Dich!
    Aus meinem Herzen ein Gruß,
    Andrea

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