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Jahresabend und Morgenfreude
Ich liebe diese Zeit zwischen den Jahren. Es ist eine besondere Stimmung, zwischen Abschied und Aufbruch, Melancholie, Dankbarkeit und Hoffnung. Ich schaue zurück auf das, was war. Fühle in mich hinein, wo ich gerade stehe. Mache mein Herz weit und denke an das, was kommen will. Auch wenn die Feiertage und die danach ziemlich voll waren und ich nicht die Gelegenheit hatte, Rückblick und Ausblick so intensiv zu gestalten, wie ich es gern gewollt hätte – es ist mir gelungen, das Alte abzuschließen und dem Neuen die Tür zu öffnen. 2021 war ein ganz besonderes Jahr für mich und ich werde es für immer als solches im…
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Von Räumen und Zwischenräumen
In den Herbstferien haben wir meine Oma besucht und sie wahrscheinlich zum letzten Mal gesehen. Unser Abschied war sehr herzlich, emotional und auch wehmütig: „Das nächste Mal sehen wir uns im Himmel.“, sagte meine Oma. Sie ist auf dem Weg, auf ihrem letzten. Sie weiß, wohin sie geht, sie freut sich darauf – und gleichzeitig fällt der Abschied schwer. Zwischenraum. Wir haben letzte Fotos gemacht, mit den Kindern und meiner Oma und mir, und als ich die Bilder zu Hause anschaute, erschrak ich. Ich hatte ja gesehen, wie klein und dünn meine Oma geworden war, gezeichnet von ihrem Alter und ihrer schweren Krankheit. Sie hatte sich seit unserem letzten Zusammentreffen…
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Von Wunden und Wundern
Sie erzählen mir jeden Tag von meinen drei Wundern: Die silbernen Streifen auf meinem Bauch. Dort, wo meine Haut sich dehnen musste, Platz machen für das kleine neue Leben, wo sie riss – lauter winzige Wunden, die mit der Zeit zwar verblassen, aber für immer zu mir gehören werden. Ich bin nicht mehr die, die ich einmal war. Drei Schwangerschaften, drei Geburten, drei Wochenbetten haben Spuren hinterlassen. Je genauer man hinschaut, desto mehr entdeckt man sie auch: Linien, Male, Narben – Wunden. Zeichen und Wunder. Nicht alle Wunden sind sichtbar. Das, was vom Kinderwunsch bleibt, auch wenn er sich schließlich erfüllt hat, ist in die Seele eingegraben. Die Erfahrung wird…
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Mein kreativer März
{enthält unbeauftragte Werbung / Verlinkungen} Lange gab es keinen Blogpost zu meinem kreativen Monat mehr – weil es da einfach nicht viel zu erzählen gab… Durch Lockdown, Home Schooling und Schwangerschaft kam ich nur selten zum kreativ sein. Leider! Jetzt, wo die Geburt immer näher rückt, juckt es mich mehr und mehr in den Fingern und ich möchte wieder mehr machen! Außerdem habe ich gemerkt, dass ich durch den Wechselunterricht (die Kinder waren für drei Unterrichtsstunden täglich in der Schule) tatsächlich entlastet werde und mehr Zeit und Energie habe – für alles mögliche! Deshalb habe ich mir für den März ein paar Projekte vorgenommen und war auch tatsächlich kreativer. Da…
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Mein Haus, mein Auto, mein Boot…
Es war nie mein Lebenstraum, in einem eigenen Haus mit Garten zu wohnen, die Familienkutsche im Carport nebenan. Ich dachte immer, dass ich so etwas nicht brauche, dass eine Familie das nicht braucht. In meiner Kindheit hatten wir zwar ein Auto (einen schönen roten VW-Bus – wir waren untröstlich, als er gestohlen wurde, samt unserer Lieblingskassetten!), wir wohnten aber immer zur Miete und über einen nennenswerten Garten verfügten wir auch nicht. Wir lebten aber mehrere Jahre auf dem Dorf, und die ganze Umgebung war unser Garten, samt Feldern, Fluss mit Insel, Wald, Brücken und Wegen. Der reinste Abenteuerspielplatz. Wir zogen, bedingt durch den Beruf meines Vaters, mehrmals um und lebten…