Im Moment…
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Irgendwo habe ich gelesen, dass jetzt schon 70% dieses Jahres vorbei sind. Welches Gefühl löst das bei dir aus? Erleichterung? Panik? Motivation? Ich bin dankbar für das, was trotz allem gut war. Erleichtert, dass wir es bis hierhin geschafft haben (als ob der Kalenderwechsel von 2020 bis 2021 automatisch irgendwas verändern würde…). Und gespannt auf die 30% von 2020, die wir noch erleben und gestalten dürfen.
Als ich neulich nach meiner kleinen Fahrradtour zur Schule und zurück wieder zu Hause ankam, wurde ich tatsächlich von einem Motivationsschub durchströmt: Das ist dein Leben. Du kannst entscheiden, was du damit machst. Dieser Tag liegt noch fast vollständig vor dir: Was möchtest du damit anfangen? Wie willst du ihn gestalten?
Ok: Ich habe keine Ahnung, woher das so plötzlich kam. Solche Gedanken habe ich sonst ziemlich selten, und wenn, dann haben sie eher den gegenteiligen Effekt und ziehen mich runter.
Aber an diesem Tag veränderten sie wirklich was. Anstatt in To-Dos und Aufgaben und Pflichten zu denken, sah ich überall Gestaltungsmöglichkeiten, Chancen, Perspektiven.
Der Effekt hielt nur kurz an, aber ich will mich selbst immer wieder daran erinnern:
How we spend our days is, of course, how we spend our lives. What we do with this hour, and that one, is what we are doing.
Annie Dillard
Im Moment…
… freue ich mich auf den Herbst!
Ich mag die Übergänge von einer Jahreszeit in die nächste. So schön der Sommer war mit Schwimmen im See, Wassermelone und luftigen Kleidern – gerade wenn ich davon genug habe, steht auch schon der Herbst vor der Tür und lockt mich mit bunten Blättern, Kürbissen und Gemütlichkeit. Was auch immer der Herbst 2020 bringen wird, ich freue mich jetzt erst einmal darauf!
… genieße ich die Feigenzeit.
Noch ein Grund, warum ich den Früh-Herbst liebe: Es gibt frische Feigen. Und solange diese zu bekommen sind, esse ich sie so oft es geht.
Aktuell mag ich sie gern zusammen mit anderen Früchten und griechischem Joghurt – oder mit Ziegenkäse auf dem Brot. Oh du leckere Feigenzeit!
… sind wir gut im Schulalltag angekommen.
Seit einem Monat läuft die Schule bei uns schon wieder – und bisher ist alles noch ziemlich “normal”. Klar, wir müssen an Gesichtsmasken denken, in den Klassenzimmern wird dauergelüftet und es gibt regelmäßige Hände-Wasch-Pausen, aber das ist für die Kinder mittlerweile Routine. Diese Maßnahmen finde ich grundsätzlich sinnvoll, auch ohne Corona… Und unser Erstklässler kennt es ja nicht anders.
Er hat sich gut eingelebt in der Schule und freut sich jeden Tag darauf – dafür bin ich einfach nur dankbar! Auch die Hausaufgaben werden aktuell noch begeistert erledigt. Solange diese Phase anhält, ist es gut – es werden auch andere Zeiten kommen…
Wir hoffen, dass der sogenannte “Regelbetrieb” noch möglichst lange beibehalten werden kann und ich nicht allzu bald zwei Kinder im Home Schooling betreuen “darf”.
… beginnen meine Arbeitstage hier:
Wenn ich die Kinder morgens zur Schule gebracht habe (unmenschlich früh…), starte ich erst so richtig in meinen Tag. Ich koche einen Kaffee, bereite mein Frühstück vor und mache es mir mit Bibel und Schreibzeug auf der Couch gemütlich.
Warum sollte man sich die Alltagsroutinen nicht so schön wie möglich gestalten? Jeden Tag freue ich mich an einer meiner Lieblingstassen (aktuell die mit “Meinem Gott springe ich über Mauern” darauf), zünde ein Teelicht an und kuschele mich an das Frida-Kahlo-Kissen, das ich – ebenso wie die Tasse – zum Geburtstag bekommen habe.
Es ist ein Ritual, das ich immer wieder neu lernen muss: Morgens in der Bibel zu lesen und Zeit mit Gott zu verbringen. Ich weiß: Das gibt mir Orientierung und Perspektive nicht nur für den Tag, sondern auch für mein Leben. Es ist Nahrung für meine Seele.
Und doch schleicht sich immer wieder der Schlendrian ein. Andere Dinge scheinen wichtiger, interessanter…
Wie gut, dass Gott immer Derselbe ist. Er ist treu. Er ist da. Immer.
… hätte ich Lust auf Veränderung…
Eigentlich bin ich ein Mensch, der Verlässlichkeit mag, Strukturen und Rituale. Ich brauche nicht ständig was Neues. Veränderungen können mich leicht überfordern und stressen.
Aber gerade empfinde ich tatsächlich einen gewissen Drang danach, dass Dinge sich ändern. Ich will nicht eingefahren sein, nicht im Status Quo verharren, mich nicht abfinden. Ich habe das Gefühl, dass sich etwas verändern sollte… dass es dran wäre, einen mutigen Schritt zu gehen (oder zwei).
Vielleicht doch eine andere Wohnung oder gar ein Haus? Wäre das überhaupt möglich? Oder doch nur das Kinderzimmer streichen? So richtig loslegen mit LoveLetter, mit neuer Gewichtung meiner Prioritäten? Etwas Neues lernen, eine Zusatzausbildung machen? Doch wieder unterrichten, wenigstens ein paar Stunden, für das Geld?…
Vielleicht ist gerade wirklich was im Umbruch. Vielleicht ist das auch “nur” ein Gefühl, eine kleine unruhige Phase, die sich bald wieder gibt? Ich möchte die Hummeln im Hintern gern nutzen und etwas bewegen, solange sich was in mir bewegt…
… lesen wir:
Dies sind unsere aktuellen Bücher:
Die Wichtelreise von Denys Watkins-Pitchford: Dieses Buch stammt noch aus meiner eigenen Kindheit – ich habe die Geschichte geliebt! Zwei mutige Wichtel bauen sich ein Boot und machen sich auf den Weg, ihren verschollenen Bruder Wolkennase zu suchen. Eine richtige Abenteuergeschichte, voller Liebe zur Natur erzählt. Unsere Kinder wollten abends immer “noch ein Kapitel!” hören, weil das Buch so spannend ist.
Die Familienbibel. Dieser dicke, bunte Wälzer (die Kinder sind total beeindruckt von den vielen, vielen Seiten!) ist erst im März erschienen und schon ein echter Klassiker für Familien! Die Bibeltexte in der verständlichen Neues-Leben-Übersetzung werden durch Erklärungen, Illustrationen, Fragen, Lieder, Rezepte und Bastelideen ergänzt. So gibt es viel zu entdecken, nicht nur für Kinder (ab Grundschulalter).
Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens von Titus Müller und Gaby Trombello-Wirkus. Ein hübsches, praktisches und berührendes Buch, das die Kunst des Briefeschreibens in all ihren Facetten beleuchtet. Neben Briefwechseln berühmter Persönlichkeiten bieten die Autoren auch viele Inspirationen zum Verfassen und Gestalten eigener Briefe.
The Vanishing Half von Brit Bennett. Black Lives Matter – und die Auseinandersetzung mit Rassismus ist kein Trend. Ich habe einige Sachbücher zu dem Thema gelesen und versuche darauf zu achten, weiterhin Schwarze Stimmen zu hören, sei es auf Social Media oder eben auch in Büchern. Dieser Roman über Zwillingsschwestern, die gemeinsam ausbrechen und dann sehr unterschiedliche Leben führen, hat sehr gute Kritiken bekommen. Ich bin noch ganz am Anfang und freue mich darauf, wie es weitergeht!
Psalms von Alabaster Co. Schon lange liebäugele ich mit der Alabaster-Reihe, in der mittlerweile verschiedene biblische Bücher erschienen sind… jetzt endlich habe ich ein bisschen Geburtstagsgeld in die Hand genommen und mir einen Band gegönnt. Das besondere an den Alabaster-Bibelbüchern sind die kunstvollen Fotografien, mit denen die Texte illustriert sind. Unheimlich schön zum Schmökern und sich auch bildlich vertiefen in die Psalmen.
… gestalte ich unser Urlaubsfotoalbum.
… und dieses Mal am Computer. Sonst habe ich ja immer die Fotos drucken lassen und diese in liebevoller Handarbeit in ein Fotoalbum geklebt. Das macht auch immer viel Spaß – hat nur zwei Nachteile: Es dauert sehr lange (wenn man es wirklich schön machen will) und das fertige Album ist extrem schwer und dick. So langsam geht uns der Platz aus im Bücherregal… Die gedruckten Fotobücher sind da deutlich schlanker, und an zwei bis drei Abenden fertig gestaltet.
Ganz ohne Handarbeit geht es aber doch nicht: In das fertige Buch werde ich dann noch ein paar Dinge schreiben und kleben 🙂
… probiere ich was gegen PMS-Beschwerden:
Auch wenn ich definitiv kein Ringana-Fan bin – in diesem Fall habe ich mich mal influencen lassen und mir diese (ziemlich teuren…) Kapseln bestellt.
Von diesen nehme ich an den “gefährlichen” Tagen drei Stück, und glaube dann ganz fest daran, dass sie wirken. Letzten Monat haben sie mir gut über den Kindergeburtstagsstress geholfen – da hatte ich so gut wie keine meiner sonstigen PMS-Beschwerden (Antriebslosigkeit, geringe Frustrationstoleranz, depressive Verstimmung).
Aktuell nehme ich sie wieder und abgesehen von mieser Stimmung vor ein paar Tagen geht es mir relativ gut. Da meine Verfassung aber ohnehin von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich ist und die PMS-Symptome nicht immer gleich stark ausgeprägt sind, muss ich die nächsten Monate abwarten, ob die Kapseln es wirklich bringen… was ich ja hoffe!
… arbeiten wir am Kalender für 2021!
Leider kann ich euch dazu noch kein Bild zeigen… ist alles noch in Arbeit. Aber Anne und ich sind fleißig am Texten und Illustrieren für unseren Kalender 2021.
Was ich euch schon verraten kann: Jeden Monat wird es um eine Frau der Bibel gehen…
Ich bin selber ganz gespannt und freue mich darauf, euch bald mehr dazu zu erzählen! 🙂
… wird mir das Herz oft schwer.
Jetzt ist doch wieder einiges zusammengekommen, für diesen Moment…
Was für ein buntes und reiches Leben ich doch führen darf!
Gerade angesichts der katastrophalen Lage der Geflüchteten in Moria wird mir das ganz neu bewusst. Was habe ich dafür getan, dass ich hier geboren wurde, dass es in unserem Land Sicherheit und Wohlstand gibt? Ich könnte eine von ihnen sein, die nicht weiß, wo sie und ihre Kinder heute Nacht schlafen, was sie morgen essen werden… Die Bilder, die Schicksale, sie greifen nach meinem Herzen wie eine eiserne Faust. Sie lassen das, was ich erlebe und was meinen Alltag ausmacht, so trivial und gleichzeitig so unfassbar dekadent und abgehoben erscheinen. Wie kann ich entspannt auf der Couch sitzen und meinen Kaffee schlürfen, während anderswo Menschen ohne Dach über dem Kopf kein sauberes Trinkwasser haben?
Ich weiß, Armut hat es immer schon gegeben, und Obdachlosigkeit auch. Ich darf die kleinen und großen Annehmlichkeiten meines Lebens hier in Deutschland durchaus genießen – für selbstverständlich halten darf ich sie nicht.
Der Beitrag, den ich leisten kann, damit es Menschen in Not besser geht, ist vergleichsweise winzig – und doch darf ich die Hände nicht in den Schoß legen.
Das Wichtigste ist vielleicht, dass ich nicht die Augen verschließe, dass mein Herz nicht hart wird, dass ich mich berühren und bewegen lasse.
Herr, erbarme Dich.
Deutschland, tu was.
Mein Herz, bleibe mitfühlend.
♥
2 Kommentare
Elisabeth Mann
Liebe Rebekka!Von ganzem Herzen Dank für den wunderschönen LoveLetter! Wie ein Kind, das eine Wundertüte bekommt habe ich mich gefühlt.So schön und liebevoll gestaltet, so großzügig bestückt mit herrlichen Materialien!Einfach nur schön!Jetzt werde ich ein Bild gestalten und vielleicht auch ein neues Buch kaufen.Sicher kennst du das Buch : “The Boy ,the Mole, the Fox and the Horse “ von Charlie Mackezy, das finde ich sehr besonders.Sei gesegnet und bleib behütet, deine Elisabeth
rebekkasloveletter
Liebe Elisabeth, vielen Dank für deine Worte – ich freue mich so sehr, dass der Brief gut bei dir angekommen ist!
Ganz viel Freude damit weiterhin! Das Buch kenne ich noch nicht – ich schau mir das mal an 🙂
Liebe Grüße!