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Im Moment

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Hallihallo und schön, dass du (noch) da bist, hier auf meinem kleinen Flecken Internet! Ich hoffe, es geht dir gut und der Zauber des Neuanfangs von 2023 ist noch nicht völlig verflogen. Heute habe ich mir die ersten Narzissen gekauft und in die Vase gestellt – ein untrügliches Zeichen für meine Sehnsucht nach dem Frühling. Ein jegliches hat seine Zeit, so sagt man und so ist es sicher richtig, aber irgendwann reicht es dann auch mal…

Ein bisschen müssen wir noch durchhalten, aber bald ist er da, der Frühling, der wunderbare, zuverlässige Alles-neu-Macher. Bald grünt und blüht es wieder überall, die Handschuhe dürfen zu Hause bleiben und alles fühlt sich so viel leichter und heller an. Ich freu mich drauf!

Und bis es soweit ist, übe ich mich in Geduld. Puh.

Im Moment…

… beschäftigt mich die Jahreslosung.

Die Jahreslosung für 2023 ist eine ganz Besondere, denn sie stammt aus dem Mund einer Frau – noch dazu einer ägyptischen, schwangeren Sklavin. Sie ist die Erste, die Gott einen Namen gibt: “Du bist ein Gott, der mich sieht.” In der Geschichte des großen Patriarchen Abraham spielt sie eigentlich nur eine kleine Nebenrolle, und in den Augen der damaligen Gesellschaft war sie nicht viel wert. Sie war gut genug dafür, Abraham den verheißenen Erben zu schenken, aber sie als Person, als Mensch, als Frau, war nicht von Bedeutung. Schließlich wurde sie sogar ganz von ihrer Herrin verstoßen.

Für Gott ist Hagar jedoch kein unwichtiges, namenloses Sklavenmädchen. Er sieht sie und kennt ihre Not. Er findet sie in der Wüste und macht ihr ein Versprechen: Du wirst unzählige Nachkommen haben – dein Leben wird nicht hier, nicht in deiner Verzweiflung enden, deine Geschichte wird weitergehen.

Interessant finde ich, dass der Name ihres Sohnes, Ismael, bedeutet “Gott (er)hört”. Gott ist also nicht nur ein sehender Gott, sondern auch einer, der uns zuhört. Ein Gott, der ganz Auge, ganz Ohr ist für seine Kinder.

Immer wieder entdecke ich etwas Neues in dieser Geschichte, in diesem Vers, und kreativ inspirierend finde ich ihn auch:

… sind wir ständig krank.

Seit Anfang des Jahres hatten wir es schon mit Bindehautentzündung, Bronchitis, Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung und (aktuell) mit Magen-Darm zu tun – und das sind nur die ernsteren Erkrankungen (Erkältungen zähle ich gar nicht mehr mit…)! Eigentlich fing diese Krankheitsphase schon im November an, und seitdem hatte mindestens ein Familienmitglied immer irgendwas. Das kenne ich so von uns überhaupt nicht…

Es scheint nicht nur uns so zu gehen; ich höre es von vielen, besonders von Familien mit kleineren Kindern. Das ständige Krank-sein zerrt an den Nerven. Den Frühling sehne ich dieses Jahr ganz besonders herbei, in der Hoffnung, dass es dann endlich, endlich besser wird! Ich mag nicht mehr.

… beschäftige ich mich mit meiner Haut.

Zusätzlich zu den ganzen nervigen Infekten habe ich auch noch eine nicht so schöne Diagnose von der Hautärztin bekommen: Rosacea. Eine chronische Entzündung der Gesichtshaut, die in Schüben auftritt und von den verschiedensten Triggern ausgelöst werden kann. Die Diagnose überraschte mich nicht; ich hatte schon damit gerechnet (schließlich ist Rosacea eine recht häufige Krankheit), aber belastend ist es doch.

Zusätzlich zu der von der Hautärztin verschriebenen Salbe versuche ich, meine Haut durch weitere Mittel und Methoden zu beruhigen (eine hilfreiche Ressource dafür ist diese Seite): Ich habe meine Gesichtspflege komplett umgestellt, nutze destilliertes Wasser zur Reinigung und täglich Sonnencreme, außerdem achte ich wieder verstärkt auf meine Ernährung und verzichte auf einige potenziell triggernde Lebensmittel. Gerade das Thema Ernährung bei Rosacea ist aber sehr komplex und nervig; hier muss ich noch ausloten, auf wie viel Verzicht ich wirklich bereit bin für eine schöne Haut bzw. “normale” Gesichtsfarbe…

Diese Diagnose wird mich nun für den Rest meines Lebens begleiten. Ich hoffe, ich bekomme sie einigermaßen in den Griff. Es wird wohl seine Zeit brauchen.

… weiß ich immer noch nicht, wie es weitergeht.

Eigentlich wollte ich jetzt schon längst einen neuen, bezahlten Job haben und voll durchstarten in einer neuen Lebensphase. So war der Plan, so hatten wir es entschieden.

Stattdessen ist alles wie gehabt. Wie sollte es auch anders gehen, wenn ständig ein oder mehrere kranke Kinder zu betreuen sind, wenn die Schule bestreikt wird, wenn ich selbst krank bin?

Ich habe ein paar Bewerbungen geschrieben, bisher hat sich daraus aber nichts ergeben. Die Selbstzweifel beißen sich fest, Ängste steigen in mir hoch. Was, wenn ich einfach nicht gut genug bin, wenn ich nie etwas finde? Oder wenn ich (wider Erwarten) doch etwas finde und sich herausstellt, dass ich das überhaupt nicht kann, dass ich das alles nicht packe?

Und eigentlich weiß ich gar nicht so richtig, was ich will. Vielleicht will ich ja eigentlich doch noch ein bisschen zu Hause bleiben. Die Kinder brauchen mich noch so sehr. Vielleicht will ich doch Lehrerin werden, schließlich werden die so dringend gebraucht. Vielleicht wäre das aber viel zu viel für mich, vielleicht will ich damit ja nur die Erwartungen anderer erfüllen, vielleicht darf ich ja trotz des hohen Bedarfes ein klares “Nein” dafür aussprechen. Nicht jede Not ist auch an mir, ihr zu begegnen…

Vielleicht war es doch ein Fehler, mein Business aufzugeben. Vielleicht sollte ich mich doch wieder selbstständig machen – aber wenn es nicht funktioniert, wenn ich damit scheitere?

Was will ich, was ist richtig für uns als Familie, und was will Gott von mir? Ich habe ihn schon so oft gefragt, aber bisher keine Antwort erhalten. Wenn er nichts sagt – bin ich dann vielleicht schon ganz richtig, da, wo ich gerade bin?

Immer wieder ist da dieses Gefühl, den Anschluss verpasst zu haben, auf dem Abstellgleis gelandet zu sein. Rechts und links von mir fahren Züge ab, erreichen glückliche Menschen ihre Ziele, werden abgeholt und entdeckt und gehypt… Und ich stehe da, schaue zu und möchte sein, wie sie. Möchte mich bewegen, möchte was erreichen, etwas machen aus meinem Leben, was auch immer das heißt, aber es tut sich einfach nichts.

Gefangen in einer endlosen Spirale aus Fragen und Zwängen und Gewohnheiten und Ängsten und Sehnsüchten finde ich den Ausgang nicht. Frage mich, ob es Zeit ist, loszugehen, allen Widerständen zum Trotz, irgendwie, egal, wohin, Hauptsache los – oder ob es Zeit ist, geduldig auszuharren, treu zu sein in den kleinen Dingen und auf ein Wunder zu warten…

… verzichte ich…

Die Fastenzeit hat begonnen und ich habe mich, wieder einmal, entschieden, in dieser Zeit auf Instagram zu verzichten. So sehr ich diese App mag und all den Input und die tollen Menschen, so sehr saugt sie mich doch auch in sich hinein. Ich nutze sie, um meinem Alltag zu entfliehen, um mich abzulenken, sodass ich mich den drängenden Fragen nicht stellen muss. Ich vergleiche mich zu sehr, werde unzufrieden und zunehmend schlecht gelaunt; das ist nicht gesund. Außerdem hänge ich mit Instagram zu viel am Smartphone und das möchte ich meinen Kindern so nicht vorleben.

Vielleicht hilft mir ja der Verzicht, mich mehr mit dem zu beschäftigen, worauf es wirklich ankommt und Antworten auf meine Fragen zu finden.

Von meiner lieben Hauskreisleiterin habe ich außerdem den Fastenbegleiter “wandeln” von Andere Zeiten geschenkt bekommen. Darin gibt es für jeden Tag einen kleinen Impuls, und bisher sprechen mich die Texte sehr an – gerade in meinem Fragen, wie es weitergeht (ich wollte ihn euch gerne verlinken, aber irgendwie hat das nicht geklappt… ihr findet ihn sicher auch so!).

Eigentlich wollte ich auch bei der Fastenaktion zur Jahreslosung, “Sehenswürdig” von Elena Schulte, mitmachen und habe mir auch das dazugehörige Set bestellt, aber bisher warte ich noch darauf, dass es bei mir ankommt… Mitmachen kann man bei der Aktion übrigens trotzdem, indem man sich bei ihrem Newsletter anmeldet.

… bin ich wieder kreativ.

Meine Kinder hatten die grandiose Idee, eine Dino-Piñata zu basteln, für den Geburtstag meines Mannes – da war ich natürlich gerne mit von der Partie! Unsere erste selbstgebastelte Piñata aus drei Luftballons, Zeitungspapier und jeder Menge Kleister, gar nicht mal so übel! Es tat ein bisschen weh, den schönen Dino zu zerkloppen, aber das gehört nun einmal dazu…

Abgesehen davon bin ich gerade in diversen Art Journals kreativ. Seit der Care December-Aktion von Kasia (von EverythingArt) nutze ich mein Art Journal wieder regelmäßig und es macht mir sehr großen Spaß! Ein bisschen Farbe, Collagepapiere und ein paar Worte – mehr braucht es gar nicht, und dabei tut es mir sehr gut. Ich nutze limitierte Materialien, die ich in einer Schachtel parat habe, so kann ich direkt loslegen, auch wenn ich nur ein paar Minuten Zeit habe.

Immer wieder habe ich überlegt, ob der The Imagination Journal-Kurs von Alisa Burke etwas für mich ist (zu kindisch, zu abgefahren?) – aber dann habe ich mich doch entschieden, aus meiner Komfortzone raus zu kommen und es einfach zu versuchen. Die ersten Prompts haben mich tatsächlich nicht so aus den Socken gehauen, aber jeden Tag wurden die Themen und Ideen etwas komplexer und mittlerweile macht es mir wirklich Spaß.

Für den Kurs habe ich mir sogar ein eigenes Art Journal gebunden, komplett mit eigenem Einband, drei Signaturen und Fadenbindung! Es ist ein ziemlich dickes Büchlein geworden und sicherlich nicht “perfekt”, aber bisher hält es und tut seinen Dienst.

Und dann habe ich mir auch noch den neusten Kurs von Alisa gegönnt, passend zu meiner Leidenschaft für Urban Watercolor: Architecture Adventures. Die erste Lektion gab es am Montag und ich bin begeistert dabei! Ich bin gespannt, was noch alles kommt. (Falls ich es noch nicht gesagt habe: Ich kann Alisas Kurse sehr empfehlen! Wenn du für wenig Geld sehr viel kreativen Input bekommen möchtest und der englischen Sprache einigermaßen mächtig bist, gibt es kaum etwas besseres. Vor allem die 30-Tage-Kurse sind super, wenn man seine Inspiration gerne in kleinen Häppchen bekommt und nicht viel Zeit hat, aber trotzdem kreativ sein möchte.) 

Für diesen Kurs nutze ich endlich mein “toned” Aquarellbuch von Hahnemühle mit leicht beigen Seiten und finde das irgendwie spannend – die Farben wirken und funktionieren ganz anders als auf weißem Papier.

Immer mal was Neues…

Das Leben, es ist doch meistens nicht sehr spektakulär… Das, was unsere Tage zum größten Teil ausmacht, sind Routinen, Pflichten und Gewohnheiten, zahllose Wiederholungen, immer und immer wieder – ich habe gelesen, dass wir sogar fast ausschließlich dieselben Gedanken denken, jeden Tag dieselben Gedanken... In gewisser Weise gibt mir das Sicherheit, in einer kaputten, undurchsichtigen, bedrohlichen Welt. Ich mag Strukturen, und ich mag es auch, Abläufe effizient zu gestalten. Vielleicht weil ich so das Gefühl habe, Fehler zu vermeiden, und wenigstens ein bisschen was im Griff zu behalten.

Aber immerzu der gleiche Trott – das ist auch langweilig. Und die Sicherheit – trügerisch.

Ich will versuchen, auszubrechen: Neue Gedanken zu denken. Dinge einfach mal anders zu machen, vielleicht sogar völlig verkehrt, verkrustete Strukturen aufzureißen und zu sehen, was es darunter verborgen sonst noch so zu entdecken gibt. Etwas Neues zu lernen, zu scheitern und wieder aufzustehen. Einen neuen, unbekannten Weg einzuschlagen – und wenn es nur der zum Bäcker ist.

Alles neu macht der Frühling – aber wenn ich darauf nicht länger warten will, kann ich auch heute schon etwas neu und anders machen.

Machst du mit?

Komm gut ins Wochenende & bis bald,

deine Rebekka

 

 

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6 Kommentare

  • Olha

    Rebekka, dass du eine 💯 künstlerin bist, das weisst du, oder? Selbstzweifel sind sehr gut verbreite Nager. ich wünsche dir Ruhe in dein Herz und weniger vielleicht. Gott ist mit dir in deinem (und meinem natürlich) alltäglichen Tun, in deinem Aufstehen, Zähne putzen, Brote schmieren und, und, und. Gott ist mit dir egal welcher weg du einschlägst!
    deine letzten Sätze erinnerten mich an die Karte, die ich letztens geschenkt habe, mit dem Spruch von Henry Ford “Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon war”. ich wünsche dir viele gute Gedanken und gute Besserung an die Familie.

  • Andrea

    Liebe Rebekka, mir kam spontan der Gedanke, ob Du nicht an einer Volkshochschule kreatives Gestalten anbieten magst. Dann bist Du auch eine Lehrerin, hast noch genügend Zeit für Deine Kinder und Geld gibt es auch..

    Wenn ich Deine Kunst sehe geht mir jedes Mal das Herz auf!

  • Iris

    Hallo Rebekka
    Ich finde mich in deinen Worten was Job und Selbstzweifel diesbezüglich betrifft, ziemlich genau wieder. Schau nicht zu sehr auf die Züge links und rechts von dir.
    Und ich mag deine bunten Illustrationen in deinem selber gebundenen Art Journal sehr.
    Auch ich warte sehnsüchtig auf den Frühling. Die Vögel zwitschern.
    Liebe Grüsse

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