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Fünf Dinge… vom Urlaub!

{enthält unbeauftragte Werbung}

Anstelle der Fünf Dinge vom Wochenende kommen heute mal Fünf Dinge von unserem Urlaub. Wir waren nämlich zwei Wochen verreist – eine Woche auf Fehmarn und eine in Dänemark – und ich bin immer noch ganz erfüllt und beseelt davon. Es hat mir so gut getan, raus zu kommen und etwas anderes zu sehen, die Verantwortung für die Kinder aufzuteilen, am Meer zu sein und neue Erinnerungen zu schaffen.

Tatsächlich habe ich dieses Jahr zum allerersten Mal keine einzige Postkarte geschrieben! Dies war eigentlich ein liebgewonnenes Ritual, das ich immer gerne gepflegt habe – aber in diesem Urlaub hatte ich so gar keine Lust darauf. Und dann gab es eben mal keine Postkarten. Das ist auch ok.

Dafür habe ich jetzt ein paar Reisebilder und fünf Dinge vom Urlaub für euch:

1. Wetterbericht

Zugegeben, den Sommerurlaub stellt man sich anders vor: Statt Sonne satt und Temperaturen von über 25 Grad, jeden Tag, gab es für uns viel Regen, das Thermometer zeigte kaum einmal 20 Grad an (eher 13 – 16…) und der Wind war auch nicht von schlechten Eltern! Jeden Morgen checkten wir also zuerst den Wetterbericht samt Regenradar, und entschieden dann, welche Unternehmung wir heute wagen wollten.

Im Meer baden – diesen Wunsch erfüllten wir uns nicht, und wir machten auch keinen ausgedehnten Strandtag und keine Tageswanderungen, sogar das so geliebte Draußen-Essen war kaum möglich.

Das war schade, keine Frage, und der beständig graue Himmel war eine Herausforderung für meine Urlaubslaune, aber am Ende war es dann doch gar nicht mal so schlimm. Wir sind nie wirklich nass geworden, keiner hat sich erkältet, wir haben doch so einiges gesehen und unternommen, und an zwei Tagen ließ sich sogar die Sonne sehen.

Wir übten uns in Akzeptanz und in Dankbarkeit: Immerhin keine 30 Grad plus, keine Rekordhitze, keine Feuersbrunst. Andere Gegenden Europas haben diesen Sommer ganz anders erlebt, und ich habe aus der Ferne voller Mitgefühl beobachtet, wie viele Menschen schon jetzt unter den Folgen des Klimawandels leiden.

Es hätte deutlich schlimmer kommen können, und so haben wir das Beste daraus gemacht.

2. Beste Reiselektüre

Für den Urlaub habe ich mir dieses Mal drei Romane mitgenommen. Und weil sie so gut waren, hatte ich sie alle nach etwa der Hälfte der Zeit ausgelesen…

Drei Romane, geschrieben von Frauen über Frauen; ganz unterschiedlich und jedes auf seine Weise spannend, berührend und wertvoll:

In Fire Keeper’s Daughter (Angeline Boulley) geht es um die 18-jährige Daunis, die zwischen zwei Welten lebt: Ihre Mutter ist weiße Amerikanerin mit französischen Wurzeln, ihr bereits verstorbener Vater war Native American vom Tribe der Ojibwe. Als ihre beste Freundin von ihren Augen ermordet wird, gerät sie mitten hinein in eine Drogenermittlung. Auch wenn mir der Plot teilweise etwas zu weit hergeholt vorkam, hat mich die Geschichte doch sehr gefesselt und berührt. Besonders mochte ich die Einblicke in die Kultur und Sprache der Ojibwe. Eine ganz andere, beinahe verschwundene Welt, die aber so bewahrenswert ist.

Cassandra, die Protagonistin von The Cassandra Complex (Holly Smale) wird am selben Tag von ihrem Freund verlassen und von ihrem Chef gefeuert – und findet heraus, dass sie Zeitreisen kann. Diese besondere Eigenschaft versucht sie sich zunutze zu machen, um ihren Freund an sich zu binden und die Kündigung zu verhindern. Dass sie Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Situationen hat und immer wieder mit ihrer schonungslos ehrlichen Art aneckt, macht die Sache natürlich nicht leichter… Was beginnt wie ein Liebesroman, ist eigentlich keiner – vielmehr geht es um den Wert von Freundschaft und den Zusammenhalt zwischen Frauen.

In eine ganz andere Zeit enführt Maggie O’Farrell in The Marriage Portrait: Florenz, 1561. Die junge Lucrezia de’ Medici muss nach dem plötzlichen Tod ihrer Schwester deren Verlobten ehelichen und fürchtet schon bald um ihr Leben: Ihr frisch angetrauter Ehemann will sie umbringen. Ein unheimlich berührendes Porträt einer jungen, kreativen Frau in einer Welt, in der sie nichts zu melden und zu wollen hat – und trotzdem eigene Gedanken, einen eigenen Willen und eigene Leidenschaften entwickelt.

3. Große Dänemark-Liebe

Unsere zweite Urlaubswoche haben wir, wie gesagt, in Dänemark verbracht – unser allererster Dänemark-Urlaub, und wir haben uns alle in dieses Land verliebt! Diese Weite, die wunderschönen Häuser (überhaupt ist einfach alles „schön“ in Dänemark), die freundlichen Menschen, die hübschen Sachen in den Läden, die vielen Blumen überall – und alles ist hyggelig.

Ich habe mich einfach wohl gefühlt, rundum – hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal.

4. Ich habe heute, und das ist genug.

Für den Urlaub hatte ich mir unbedingt vorgenommen, ihn zu genießen, mich zu entspannen und möglichst gar nicht an die Schule und meinen neuen Job zu denken! Diese zwei Wochen sollten nur der Familie, den vielen schönen Eindrücken und mir selbst gehören.

In der ersten Woche gelang mir das auch tatsächlich. Die Schule streifte meine Gedanken nur selten und ich war einfach glücklich im Hier und Jetzt. Je näher jedoch der Abschied rückte, desto unruhiger wurde ich. Ich begann, die Tage bis zur Abreise zu zählen: Nur noch vier Tage, noch drei, noch zwei… Es wollte mir nicht mehr gelingen, die Schule aus meinem Gehirn zu verbannen. Panik stieg in mir auf, tausende Fragen und Sorgen hämmerten auf mich ein.

Eines Abends lag ich mit klopfendem Herzen im Bett und konnte nicht einschlafen. Ich wollte doch den Urlaub genießen, bis zum letzten Tag, und nun steckte ich doch schon wieder bis zum Hals in Ängsten und destruktiven Gedanken!

Ich betete. Legte Gott alles hin, bat ihn um Ruhe und Frieden im Herzen. Ich betete für meine zukünftigen Schülerinnen und Schüler, für die Zusammenarbeit mit dem Kollegium und den Eltern. Ich bat meinen Vater im Himmel um einen schönen Resturlaub ohne quälendes Tage-Zählen und Panikwellen.

Es dauerte eine Weile – ich versuchte, mich auf meinen Atem zu konzentrieren und ein wiederkehrendes Gebet damit zu verknüpfen – und dann wurde ich ruhiger und schlief ein.

Am nächsten Tag fühlte ich mich besser. Während wir mit dem Auto durch die Weite der dänischen Landschaft fuhren, kam mir der Gedanke: “Ich habe heute, und das ist genug.”

Dieser Satz begleitete mich durch unsere letzten Tage in Dänemark. Wenn etwas schön und besonders war, wenn die Traurigkeit über den baldigen Abschied in mir aufsteigen wollte, wenn ich meine Kinder beim Spielen beobachtete: “Wir haben heute, und das ist genug.”

Alles auf dieser Welt ist vergänglich. Wir wissen nie, wie viel Zeit uns noch bleibt. Mancher Abschied kommt plötzlich. Das, was gestern war, ist unwiederbringlich vorbei.

Wir brauchen nicht im Gestern zu verharren, und uns auch nicht auf das Morgen vertrösten. Wir haben nur das Jetzt und Hier – und auch das nur flüchtig. Wir können es nicht festhalten, keinen einzigen Moment. Wir können aber wahrnehmen, staunen, genießen, uns freuen, und alles andere in Gottes Hände legen.

5. Schönste Mitbringsel

Auf Fehmarn habe ich vergeblich nach einem besonderen Souvenir Ausschau gehalten – aus Dänemark habe ich dafür umso mehr Erinnerungsstücke mitgebracht: Einen Hasen- und einen Schweineanhänger sowie eine Fähnchen-Girlande von Maileg, viele Muscheln und Steine vom Strand, Tickets und Postkarten aus dem Ribe Kunstmuseum, ein paar Kronen (mit Loch in der Mitte), einen Kerzenständer vom Flohmarkt sowie eine Tasse in schönstem Dänemark-Rot.

Ich liebe es, meine Fundstücke hübsch zu arrangieren, aus meiner neuen Tasse zu trinken und dabei in Erinnerungen zu schwelgen. Manchmal machen materielle Dinge eben doch glücklich: Wenn wir sie mit besonderen Erlebnissen und einem Gefühl von Leichtigkeit verbinden. Und wenn sie einfach schön sind: Es tut gut, sich mit Schönheit zu umgeben. Dieses Bedürfnis erkenne ich mehr und mehr an.

Einige Tage Ferien bleiben mir noch, bevor es zu den Vorbereitungstagen in die Schule geht. Jetzt sind Gedanken daran wieder erlaubt 😉 – aber ich bemühe mich, dass es konstruktive und positive Gedanken sind, dass ich ein bisschen produktiv bin (für meinen Seelenfrieden) und der Vorfreude Raum gebe. Das wird gut!

Und du – warst du schon verreist (vielleicht sogar in Dänemark?) oder freust du dich noch darauf? Was sind deine 5 Dinge vom Urlaub? Erzähl doch mal! Es ist schön, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen…

Genieß den Sommer, was er auch bringt, bis zum Wiederlesen!

deine Rebekka

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2 Kommentare

  • Dorothee

    Liebe Rebekka,
    danke für deinen Newsletter. Er hat mich in einer stillen Stunde im Urlaub in Schweden erreicht. Ich habe mich so darüber gefreut, dass deine Stimmzng auch nicht vom Wetter abhängig ist. Seit gestern sind wir nun zurück. Ich habe einige Schätze in meiner Schatzkiste, wie Kiefernzapfen, einen Herzstein, schöne Postkarten von zwei wunderschönen Stabkirchen, die wir in Norwegen besucht haben. Am meisten haben mir dieses Jahr Begegnungen gut getan. Wenn mich was interessiert gehe ich auf Leute zu. Ich habe ins Fenster eines Kunstmalers geschaut und er kam gerade hergefahren und lud mich und meinen Mann in sein Atelier ein. Am St. Olavsleden kamen wir ins Gespräch mit einem Pilger etc. Das waren unglaublich schöne Begegnungen, die zu Herzen gingen. Das tat so gut. Unsere Schwieto ist immer noch begeistert von dem Taufspruch, den du für unseren Enkel geschrieben und bebildert hast. Ich wünsche dir von Herzen einen guten Start in der Schule.
    Herzliche Grüße
    Dorothee

    • rebekkasloveletter

      Vielen Dank dir, liebe Dorothee! Das klingt wirklich wunderbar 🙂 Ich wünsche dir ein gutes Wiederankommen im Alltag – sei ganz lieb gegrüßt <3

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