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Mein 2022

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Das ganze Jahr lang hing über meinem Schreibtisch das Moodboard, das ich im Januar gestaltet habe. Sehr viel Zeit habe ich nicht im Arbeitszimmer und am Schreibtisch verbracht, aber wann immer ich diesen Raum betrat, fiel mein Blick auf die Pinnwand und das große Plakat meiner Pläne und Träume für 2022.

Ich hatte viel vor für das Jahr. Manches konnte ich umsetzen, vieles kam aber auch ganz anders. Wenn ich mir das Moodboard jetzt noch einmal betrachte, im Rückspiegel sozusagen, dann denke ich: “Es sieht so schön aus – ich hätte gern genau so ein Leben!”

2022 war kein einfaches Jahr. Eine schlechte Nachricht folgte auf die nächste; Krieg, Inflation, Gaspreis und Gesundheitskrise prägten die Medien. Auch uns hat all das nicht kalt gelassen, auch uns betreffen diese Schwierigkeiten mehr oder weniger stark. Gleichzeitig mache ich mir immer wieder bewusst, dass es uns als Familie sehr gut geht. Die Stimmung ist viel schlechter als unsere eigentliche Situation! Wir haben sehr viele Gründe, dankbar zu sein.

Und so blicke ich auf ein Jahr zurück, das unheimlich anstrengend war, sehr busy und herausfordernd, aber auch voll Liebe und Lachen, voll Gnade und glücklicher Momente. Es ist nicht nur mein Moodboard, das schön ist – mein Leben ist es auch.

Goodbye, LoveLetter!

Anfang des Jahres hatte ich noch große Pläne für meine Selbstständigkeit: Mein kreatives Business sollte wachsen und uns als Familie mitfinanzieren. Ich plante Workshops, wollte Videos drehen und schneiden lernen, hatte super viele Ideen für neue Produkte.

Doch zu all dem kam es nicht mehr, denn Ende April meldete ich mein Gewerbe ab und schloss den LoveLetter-Shop. Hier habe ich ausführlich darüber geschrieben, was mich zu diesem Schritt bewog.

Ich habe diese Entscheidung nie bereut und vermisse das Business auch nicht. Immer wieder bin ich erleichtert, gewisse Dinge nicht mehr tun zu müssen: Abgesehen von dem ganzen bürokratischen und buchhalterischen Kram fiel es mir auch schwer, mich und meine Produkte permanent anpreisen und vermarkten zu müssen. Und ich wundere mich oft, wie ich das alles neben Kindern, Haushalt und Gemeinde überhaupt geschafft habe.

Was mir fehlt, ist die Tätigkeit neben der Familie – so fordernd und bunt der Alltag mit drei Kindern auch ist und so wenig Zeit mir für anderes bleibt – ich bin davon nicht ausgefüllt. Ich wünsche mir mehr. Auch wenn ich noch nicht weiß, was genau, und wie das alles funktionieren soll.

Hallo, Gemeinde-Engagement!

Ein Aspekt meines Lebens taucht auf dem Moodboard von Anfang des Jahres überhaupt nicht auf: Die Gemeinde. Dabei spielte mein Engagement dort eine zunehmend große Rolle. Anfang 2022 übernahm ich die Aufgabe, einmal im Monat den Altar für den Gottesdienst zu schmücken. Ein perfekter Dienst für mich!

Im Juni wurde ich dann in den Gemeindevorstand gewählt und habe seitdem weitere Aufgaben übernommen: Ich bin Protokollantin bei Sitzungen und Versammlungen, außerdem habe ich die Gemeinde-Homepage neu gestaltet, den Gemeindeblog wiederbelebt und statt des alten Gemeindebriefs einen Newsletter gestartet, der zweimonatlich erscheint. Das sind alles Bereiche, in denen ich meine Gaben und Fähigkeiten einsetzen kann und die mir Spaß machen. Viel Arbeit ist es aber natürlich auch… aber so lange ich mich in diesem Maße einsetzen kann, mache ich es gern.

Seit einigen Monaten darf ich nun auch wieder in einem Hauskreis zu Gast sein und bin sehr dankbar für die Gemeinschaft, für das Vertrauen und die Offenheit. Ich kann ganz sein, die ich bin, werde angenommen und geschätzt. Das ist sehr wohltuend und ein wahres Geschenk!

Die liebe Familie

So oft habe ich über den Familienalltag geseufzt und mich beklagt – und es ist auch wirklich anstrengend! Wir alle müssen uns immer noch neu sortieren, müssen Bedürfnisse ausloten und priorisieren, so viele Termine organisieren, spontan auf Veränderungen reagieren… Es ist eine ganz andere Dynamik, so zu fünft, und ich hatte mir das, ehrlich gesagt, doch nicht so schwierig vorgestellt.

Wir haben es in diesem Jahr sehr stark gemerkt, dass wir eben wirklich nur zwei Erwachsene sind, dass uns ein “Dorf” fehlt – die Großeltern in der Stadt, zuverlässige, regelmäßige Babysitter, befreundete Nachbarn oder eine Ersatz-Oma… Wir haben nichts dergleichen (über die Gründe philosophieren wir noch…) und können nur versuchen, uns gegenseitig den Rücken frei zu halten. Das geht an die Substanz, und ich bin mir sicher, dass Familie nie so gedacht war. Hier sind wir auf dem Weg, Lösungen zu finden, die uns Eltern entlasten.

Gleichzeitig weiß ich, dass es dieses Leben ist, das ich mir gewünscht habe. Dass unsere Familie toll ist und wir es gut machen alle miteinander. Es ist lebendig und fröhlich bei uns, wir haben so viel Spaß zusammen, die Kinder sind die großartigsten Wesen der Welt, und wir erleben immer wieder wunderbare Abenteuer.

In diesem Jahr haben wir einige Highlights erleben dürfen: Die Segnung unseres Jüngsten, einen tollen Urlaub am Meer, und sogar die Einführung des “Schwaneberg-Tags”, unseres eigenen Feiertages!

In 2022 habe ich leider auch zwei Großelternteile verloren: meine Oma mütterlicherseits verstarb im Februar, mein Opa väterlicherseits Ende Oktober. Ich bin dankbar, dass ich die beiden so lange in meinem Leben haben durfte, und dass ich wenigstens zur Beerdigung meines Großvaters fahren konnte.

Immer wieder frage ich mich, was ich wohl alles nicht von ihnen wusste und nun auch nie mehr erfahren werde. Ich hätte mich mehr für sie interessieren, mehr fragen und zuhören sollen. Jetzt ist es zu spät, und das tut mir leid.

Und ich wünschte auch, es gebe mehr Fotos von meinen Großeltern und mir. So bleiben mir nur sehr wenige Erinnerungsstücke. Das ist sehr schade.

Körper, Geist und Seele

Was mein Jahr 2022 sehr stark positiv geprägt hat, waren meine fünf guten Gewohnheiten, die ich über die Monate etablieren und beibehalten konnte:

  1. Täglich Bibellesen.
  2. Täglich (Tagebuch) schreiben.
  3. Täglich an die frische Luft.
  4. Täglich Französisch üben.
  5. Zwei bis dreimal in der Woche Sport machen.

In der ersten Jahreshälfte habe ich diese Gewohnheiten noch gewissenhaft getrackt, das habe ich dann aber irgendwann schleifen lassen und aufgegeben – nicht aber die Gewohnheiten an sich! Diese fünf Aktivitäten haben mir geholfen, nicht durchzudrehen. Sie haben mir Kraft gegeben und zu meiner Heilung beigetragen. Es waren gute Gewohnheiten für mich, ein bisschen Zeit, die ich für mich allein genommen habe, jeden Tag.

2022 durfte ich 36 Jahre alt werden. Was für ein Privileg, was für ein Geschenk! Ich habe immer weniger Angst vor dem Älter werden. Mehr und mehr wird mir bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, jedes Jahr wieder einen Geburtstag zu feiern.

Ich hatte einen ganz wunderbaren Geburtstag mit meiner Familie und lieben Freundinnen, fühlte mich rundum geliebt und beschenkt!

Beziehungsweise…

Im August haben mein Mann und ich unseren 15. Hochzeitstag gefeiert. Wobei gefeiert wahrscheinlich nicht ganz der richtige Begriff dafür ist… Wir haben unseren Hochzeitstag begangen und uns darüber gefreut, dass wir schon so lange miteinander unterwegs sein dürfen.

Es ist einfach Fakt, dass wir (wieder) mitten in der intensiven Kleinkindphase stecken, außerdem zwei Grundschulkinder und zwei Ehrenämter haben, mein Mann voll arbeitet und die freien Abende rar gesät sind. Ich weiß, dass die Beziehung es in jeder Lebensphase wert ist, gehegt und gepflegt und priorisiert zu werden – aber das ist dann doch leichter gesagt als getan…

Ähnlich geht es mir mit meinen Freundinnen. Ich bin so dankbar, dass wir teilweise schon lange gemeinsam unterwegs sind. Ich denke an meine Freundinnen, oft, und manchmal schaffe ich es sogar, ihnen das in irgendeiner Weise zu zeigen. Ab und zu schaffen wir es dann auch, uns zu treffen, live und in Farbe, und das tut jedes Mal so gut!

Beziehungen leben, mit meinem Mann, mit meinen Freundinnen, mit Familie, Bekannten, Nachbarn… da klaffen für mich doch Anspruch (bzw. Wunsch und Bedürfnis) und Realität stark auseinander. Die Pandemie hat es nicht leichter gemacht, im Gegenteil. Die Nachwirkungen der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen sind deutlich spürbar. Für mich ein großes Thema, das ich mit in das neue Jahr nehmen werde.

Kreatives

2022 war gar nicht mal so ein kreatives Jahr für mich. Verglichen mit den Jahren zuvor habe ich sehr wenig gemalt und gestaltet. Ich kam selten dazu – auch, weil ich mein bisschen Freizeit ebenso gern mit Sport, Französisch üben, Lesen und Tagebuchschreiben verbringen wollte… da fiel das Malen eher mal hinten runter.

Wenn ich kreativ war, dann oft gemeinsam mit meinen großen Kindern (die, Gott sei Dank, nach wie vor gern basteln und malen!). Mit ihnen habe ich den Online Kurs Earth Inspired von Alisa Burke gemacht, was uns allen (aber wahrscheinlich mir am allermeisten) viel Spaß gemacht hat.

Insgesamt habe ich vor allem mit Aquarellfarben gemalt – und meine liebsten Motive waren Urban Watercolor Motive! Die Vorlagen und Anleitungen dazu stammen alle von Sue Hiepler aus ihren diversen, wunderschönen Büchern:

Das Art Journaling (und generell Mixed Media) spielten in diesem Jahr überhaupt keine Rolle, zumindest bis Anfang Dezember! In diesem Monat habe ich wieder an Kasias kostenlosem Art Journaling-Adventskalender (Care December) teilgenommen und mich jeden Tag unheimlich über die Videos und die kreativen Prompts gefreut!

Ich habe dafür sogar ein eigenes kleines Junk Journal zusammengebunden und keinen Tag verpasst! Auch jetzt, wo der Advent eigentlich vorbei ist, genieße ich es, die Seiten des Art Journals zu füllen und darin meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Vielleicht übernehme ich diese kreative Praxis als eine neue gute Gewohnheit für 2023…

Beschenkt

Insgesamt fühle ich mich sehr beschenkt in diesem Jahr. Ich durfte so viel Schönes erleben, konnte sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbringen, fühlte mich geborgen und geliebt.

In 2022 habe ich auch wieder einiges über mich selbst gelernt, habe mir selbst immer wieder bewiesen, was ich alles schaffen kann und welche Sätze in meinem Kopf nichts als Lügen und Hirngespinste sind. Ich darf immer mehr zu der Frau werden, die ich wirklich bin, die Gott sich gedacht hat, als er mich erschuf.

Wenn ich jetzt mal (ganz egozentrisch) von mir persönlich ausgehe, war 2022 ein gutes Jahr, ein Jahr, das ich nicht missen möchte.

Beschenkt fühle mich übrigens auch von dir & euch allen, die ihr meinen Blog lest!

Immer wieder bekomme ich so liebe Nachrichten – ihr bringt mir so viel Wertschätzung und Vertrauen entgegen. Vielen Dank dafür! In diesem Jahr durfte ich mich auch immer wieder über Post von euch freuen, so liebevoll gestaltete Briefe mit achtsamen, wunderschönen Geschenken darin… ich habe mich über jedes einzelne Wort, jede einzelne Nachricht, jede einzelne großzügige Geste so sehr gefreut! DANKE!

Was kommt?

Was kommt? Was wird 2023 mir und uns als Familie bringen?

Bisher bin ich meistens mit mehr oder weniger großen Plänen und vielen Hoffnungen und Wünschen in ein neues Jahr gestartet. Ich hatte Vorsätze, Visionen, Vorstellungen von dem, was kommen sollte.

Dieses Mal ist es anders.

Meine Wünsche und Ideen sind viel schwammiger, diffuser, kein bisschen konkret. Ich weiß, Veränderung wird kommen; ich werde mir eine bezahlte Tätigkeit außerhalb der Familie suchen und diese wird uns alle sehr herausfordern – aber wie diese Aufgabe aussehen wird, was ich da wo, wie und für wen tun werde, was das alles konkret für uns bedeuten wird – das ist alles eine große black box.

Das ist ein komisches Gefühl. Irgendwie freue ich mich auf die Veränderung. Ich bin schon lange unzufrieden mit gewissen Strukturen, die sich bei uns eingeschlichen haben, und wünsche mir, dass sich einiges ändert. Aber ich bin auch etwas verhalten, große Hoffnungen auf diesen neuen Job zu setzen. Dazu habe ich zu wenige Informationen, zu wenig Anhaltspunkte…

Was ich aber ganz sicher weiß:

Gott ist schon da. Er ist ein Gott, der mich sieht, der uns als Familie sieht und weiß, was wir brauchen. Er hat Gutes für mich im Sinn und er wird mich auf meinem Weg leiten. Ich kann nicht “falsch” gehen, kann den einen ultimativen Plan für mein Leben nicht verpassen (weil es den nicht gibt) – denn Jesus geht immer mit, er kann mich überall segnen und zum Segen setzen. Das gibt mir viel Freiheit und macht mir Mut.

Worauf ich mich auf jeden Fall freue:

  • meinen Kindern beim Wachsen zusehen und mit ihnen gemeinsam die Welt entdecken
  • eine Aufgabe außerhalb der Familie für mich finden
  • meinen guten Gewohnheiten treu bleiben und weitere etablieren
  • ganz viel kreativ sein
  • Beziehung und Freundschaften mehr Raum geben
  • auf meinen Geburtstag 🙂
  • im Januar ein Wochenende ganz alleine ans Meer fahren! Mein allererster Solo-Kurzurlaub – ich freu mich wie verrückt darauf!

Und worauf freust du dich in 2023? Erzähl es mir gern unten in den Kommentaren!

Ich wünsche dir, dass es da ganz viel gibt, dass du mit Vorfreude, Hoffnung und Zuversicht in das neue Jahr starten kannst.

Ganz liebe Grüße, sei gesegnet! Wir sehen uns nächstes Jahr 🙂

deine Rebekka

PS: Einen noch persönlicheren Jahresrückblick verschicke ich in meinem Love&NewsLetter. Falls du daran Interesse hast, melde dich gern dafür an 🙂

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3 Kommentare

  • Andrea

    Danke für Dein warmherziges und ehrliches Teilen, hab es sehr gerne gelesen und bin beeindruckt von Deinem künstlerischen Output.
    Alles Gute für Dein Jahr 2023, liebe Rebekka!

      • Angela Brüchner

        2023. Irgendwie hab ich noch gar nicht recht darüber nachgedacht. Freue mich auf ein Familienfest und würde gerne mal nach Schweden fahren. Am besten für mindestens 3 Wochen. Ist aber eher nicht wahrscheinlich.
        2022: Schwierig. Sehr anstrengender Umzug mit Besonderheiten, genau wie auch 2021 schon mal. Jetzt immerhin endlich Platz, aber noch nicht angekommen.
        Ganz unerwartet meine Mutter verloren (mit nur 73 / 41). Eineinhalb Jahre nach meinem Vater. immer noch unbegreiflich.
        Schön war dass wir viel schwimmen gehen konnten, ein paar Mal auch im See was so viel besser ist als im Freibad.
        Und eine Woche in Frankreich (zum ersten Mal in meinem Leben) mit 2x ans Meer. (Sind nicht irgendwie alle Leute am Meer glücklicher?)
        Insgesamt viele Herausforderungen die schwerer zu tragen waren durch das Fehlen guter Beziehungen (Zu weit weg) und meiner Mutter, mit der ich über alles reden konnte.
        Zugenommen (Stressesser…).
        Uns fehlt auch das Dorf. Ich träume von einer Community auf dem Land (am Meer?), wo die Kinder den ganzen Tag mit anderen Kindern draußen spielen können. Das würde uns allen so gut tun. Wir wohnen auch mitten in der Stadt mit allen Vor- und Nachteilen.

        Ach ja, auf den Sommer freue ich mich immer. Wenn er nur nicht so kurz wäre in Deutschland…

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